Aktueller Reifentest: Unter drei Millimetern Sommerreifen runter

Mit dem Profil schwindet die Sicherheit. (Bild: auto-illustrierte)
Mit dem Profil schwindet die Sicherheit. (Bild: auto-illustrierte)
Bereits unter drei Millimetern Profiltiefe lassen die Fahreigenschaften von Sommerreifen rapide nach – das hat die Schweizer auto-illustrierte bei einem umfangreichen Reifentest im südfranzösischen Mireval mit den Experten von Sicherheitspartner TÜV SÜD belegt. Deren Resümee: „Bei drei Millimetern ans Austauschen denken“, sagt Thomas Salzinger, Teamleiter Reifen von TÜV SÜD.

Abgefahrene Reifen, falsche Reifengröße, unzulässige Felgen. Knapp zwei Millionen Fahrzeuge erschienen alleine im ersten Halbjahr 2013 mit Mängeln an den Rädern bei der Hauptuntersuchung. Grund genug für die auto-illustrierte in Kooperation mit TÜV SÜD für Fakten rund um die Pneus zu sorgen und für das Thema Reifen und Sicherheit zu sensibilisieren. Besonders im Fokus des Tests: die Nässeeigenschaften. Eindeutiges Ergebnis: Unterhalb von drei Millimetern Profiltiefe lassen Bremsleistung, Wasserverdrängung, Traktion, Grip und Seitenführung erheblich nach. So lag der Bremsweg beim Nassbremsen von 80 auf 20 Stundenkilometer bei einer Profiltiefe von 2,6 Millimetern bei 33,2 Metern. Vergleich zum Neureifen: 28,6 Meter. Dazu Versuchsleiter Salzinger: „Wenn das Auto mit Neureifen schon steht, hat das mit den abgefahrenen Pneus noch rund 30 Sachen drauf, der Bremsweg ist knapp fünf Meter länger.“

Aquaplaning im Griff
Die Probanden: Sommerreifen der Marken Dunlop Sport Maxx RT gleichen Produktionsdatums mit verschiedenen Profiltiefen, Neureifen und solche, die auf 4,4 und 2,6 Millimeter abgefahren waren. Das Auto: ein VW Golf GTI mit 230 PS. Der Test: Nass- und Trockenbremsen, Längsaquaplaning bei einer Wassertiefe von sieben Millimetern, Kreisbahn, Handling nass und trocken sowie Geräuschmessung im Innenraum. Der Ort: Das Goodyear/Dunlop-Testgelände im südfranzösischen Mireval. Die Tests wurden von den TÜV SÜD-Sachverständigen als neutrale Partner durchgeführt und begleitet.

Dabei zeigten sich gerade auf nasser Fahrbahn eklatante Schwächen der abgefahrenen Reifen. Weitere kritische Punkte neben dem verlängerten Bremsweg sind ein insgesamt schlechteres Handling, hier dreht der mit Neureifen bestückte GTI vier Sekunden oder viereinhalb Stundenkilometer schneller die Runde auf dem bewässerten Rundkurs, sowie eine erhöhte Aquaplaning-Gefahr: Da zeigt sich ganz klar die Stärke des neuen Reifens. Er kann durchschnittlich zwölf Kilometer pro Stunde schneller durch das Wasserbecken fahren ohne aufzuschwimmen als das Modell mit 2,6 Millimetern Profiltiefe. Fazit von Reifenprofi Salzinger: „Schon Reifen mit 2,6 Millimetern Profil haben auf nasser Fahrbahn keine Sicherheitsreserven mehr. Also keinesfalls bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern warten sondern am besten bei drei Millimetern den Termin zum Reifenwechsel vereinbaren.“
TÜV SÜD betreibt in Garching bei München das größte unabhängige Reifen-/Räder-Labor seiner Art in Europa. Die Experten sind hier seit vielen Jahren der kompetente Partner der Reifen- und Fahrzeugindustrie, wenn es um Reifen und Räder geht.

Die ausführlichen Ergebnisse des Reifentests gibt es in der August-Ausgabe der auto-illustrierten und unter www.auto-illustrierte.ch.

– Pressemeldung des TÜV Süd –