Rechtslage im Ausland: Freie Fahrt mit einem deutschen Führerschein in der EU

fuehrerscheinDer deutsche Führerschein muss nach wie vor in der gesamten Europäischen Union anerkannt werden. Aber auch in anderen europäischen Staaten wie Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz genügt die Mitnahme des deutschen Führerscheines. Darauf weist der ADAC aufgrund eines aktuellen Falles hin. Einem Autofahrer war eine „Wichtige Information“ seines spanischen Telefonanbieters ins Haus geflattert. Inhalt: Die Gültigkeit deutscher Führerscheine in Spanien habe sich geändert, es drohen Geldstrafen und sogar der Führerschein-Entzug, in einem kostenpflichtigen „Report“ stünden dazu weitere Tipps bereit. Der Autofahrer wandte sich an den ADAC.

An der Rechtslage hat sich nichts geändert. Das heißt, dass alle deutschen Führerscheine (auch die älteren rosafarbenen oder grauen) innerhalb der EU anerkannt werden müssen – und damit selbstverständlich auch in Spanien. Laut einer EU-Richtlinie darf nicht ausschließlich die neue Führerschein-Plastikkarte oder gar eine Übersetzung bzw. zusätzlich ein internationaler Führerschein verlangt werden.

Allerdings passiert es leider immer wieder, dass deutsche Führerscheine in anderen EU-Ländern bei einer Kontrolle beanstandet werden, zum Beispiel, weil ein Polizist den rosafarbenen oder grauen Führerschein schlicht nicht kennt. Für diesen Fall kann es hilfreich sein, das Informationsblatt des ADAC im Handschuhfach zu haben, auf dem die Entscheidung der EU zu diesem Thema in mehreren Sprachen erklärt wird. Es ist erhältlich beim ADAC vor Ort und kann auch unter www.adac.de/ratgeber-verkehr heruntergeladen werden.

Sollte ein älterer Führerschein trotz allem nicht akzeptiert werden, wird der Autofahrer wohl oder übel zahlen müssen. Auf dem Strafzettel sollten dann der bezahlte Betrag und der Zahlungsgrund zu sehen sein. Wer über eine Rechtsschutzversicherung verfügt, kann versuchen, den Strafzettel mit Hilfe eines ausländischen Anwalts anzugehen, um so sein Geld zurück zu bekommen. Autofahrern, die Problemen mit dem Führerschein innerhalb der EU von vornherein aus dem Weg gehen möchten, rät der ADAC zum Umtausch gegen das EU-Dokument.

– Presseinformation des ADAC Nordrhein –