Richtiges Verhalten bei Sommer-Unwettern

  • Geschwindigkeit und Fahrweise an Wettersituation anpassen
  • Überschwemmte Abschnitte nicht durchfahren
  • Bei Sturmböen Waldstücke und Brücken meiden

Wenn der Scheibenwischer auf höchster Stufe nicht mehr nachkommt und Starkregen die Sicht behindert, hilft nur: Fuß vom Gas und gegebenenfalls abwarten, bis das Unwetter vorüber ist. Foto: ARCD.
Wenn der Scheibenwischer auf höchster Stufe nicht mehr nachkommt und Starkregen die Sicht behindert, hilft nur: Fuß vom Gas und gegebenenfalls abwarten, bis das Unwetter vorüber ist. Foto: ARCD.
Bei einem Gewitter ist man im Auto in der Regel vor einem Blitzeinschlag sicher. Im Straßenverkehr können Unwetter und Gewitter mit Starkregen, Hagel, Sturmböen oder Nebel Verkehrsteilnehmer dagegen schnell in brenzlige Situationen bringen. Der ARCD gibt Verhaltenstipps, wie man richtig reagiert, wenn man plötzlich in ein sommerliches Unwetter gerät.

Am Ende heißer Sommertage geht es oft sehr schnell: Dunkle Wolken ziehen auf, Starkregen überflutet die Straße, Sturmböen erfassen Fahrzeuge und bringen diese aus der Spur. Wie verhält man sich in einer solchen Situation richtig? „Man muss sofort die Geschwindigkeit und die Fahrweise an die Sicht- und Straßenverhältnisse anpassen“, sagt ARCD-Pressesprecher Josef Harrer. „Das heißt konkret: Fuß vom Gas, wenn Aquaplaning, Sturmböen oder schlechte Sicht auftreten, und den Abstand zum Vordermann vergrößern, um besser reagieren zu können.“

Warnungen im Verkehrsfunk ernst nehmen
Während der Fahrt sollte man immer den Verkehrsfunk eingeschaltet haben, denn hier werden Verkehrsteilnehmer rechtzeitig vor gefährlichen Stürmen und Unwettern gewarnt. So kann man sich schon einmal gedanklich auf die Ausnahmesituation vorbereiten und gegebenenfalls einen Parkplatz oder Rastplatz ansteuern. Eigentlich selbstverständlich und dennoch oft vernachlässigt: Wenn Regen oder Nebel die Sicht behindern, schaltet man das Licht ein, um besser zu sehen und gesehen zu werden; bei besonders schlechter Sicht auch die Nebelscheinwerfer. Das nur nach vorn abstrahlende Tagfahrlicht genügt in keinem Fall. Nebelschlussleuchten sind erst ab einer Sicht unter 50 Metern erlaubt – und dann gilt: Höchsttempo 50 km/h!

Wenn die Räder bei Aquaplaning aufschwimmen, lenkt und bremst man nicht. Stattdessen auskuppeln, bis man das Fahrzeug wieder unter Kontrolle hat. Wichtig ist auch, versetzt zu Spurrillen zu fahren und mit ausreichend Reifenprofil unterwegs zu sein. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern reicht nicht aus – sicherer sind mindestens vier Millimeter. „Regnet es so stark, dass Unterführungen und Straßen überschwemmt sind, darf man auf keinen Fall durchfahren, denn Autos sind nicht wasserdicht“, rät Harrer. „Wasser kann in den Innenraum eindringen, oder der Motor saugt es an. Dadurch können schwerwiegende Schäden entstehen, die nicht immer die Versicherung übernimmt.“

Gegebenenfalls warten, bis das Unwetter nachgelassen hat
Sturmböen können vor allem in Waldstücken, auf Brücken und Bergkuppen zur Gefahr werden, wenn der Wind das Auto erfasst und zur Seite drückt. Besonders vorsichtig müssen Fahrer von Autos mit Dachgepäckträgern, Fahrrädern oder Dachboxen sowie von SUV, Vans, Wohnmobilen und Gespannen sein. Zusätzlich können Schäden am Fahrzeug durch herumfliegende Teile wie Äste oder Dachziegel entstehen oder sogar entwurzelte Bäume umstürzen. Deshalb: Autos bei Gewittergefahr möglichst nicht unter Bäumen abstellen! Und: Wenn der Sturm zu stark tobt, hält man besser an und wartet, bis der Wind nachgelassen hat. „Falscher Ehrgeiz kann hier lebensgefährlich werden“, warnt Harrer. Das gilt auch für Starkregen und Nebel: Wenn die Sicht dadurch so stark beeinträchtigt ist, dass man nicht mehr sicher vorankommt, hilft nur abwarten, bis sich die Lage wieder entspannt hat.

– Pressemeldung und Foto: ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. –