Gefahren eines Wildunfalls oft unterschätzt: Bei Wildwechsel runter vom Gas

Wildunfälle. Foto: Dekra.
Wildunfälle. Foto: Dekra.
Jedes Jahr kracht es über 200.000 Mal, wenn ein Wildtier in ein Auto läuft. Im Jahr 2014 wurden dabei über 2.400 Autoinsassen teils schwer verletzt, 17 sogar getötet. Vielfach unterschätzen Autofahrer die Kräfte, die bei Wildunfällen auftreten können. Prallt ein Auto mit Tempo 50 gegen einen 80 Kilogramm schweren Keiler, kann ein Aufprallgewicht von bis zu zwei Tonnen auf das Fahrzeug wirken. Wie sich bei Crashversuchen mit Tier-Dummys durch DEKRA zeigte, können bei höheren Geschwindigkeiten große Tiere wie etwa Hirsche sogar durch die Scheibe in den Innenraum geschleudert werden und die Insassen schwer verletzen.

Die Sachverständigen empfehlen auf Strecken, die mit Verkehrszeichen für Wildwechsel gekennzeichnet sind, entsprechend vorsichtig zu fahren. Mit kreuzenden Wildtieren ist besonders morgens und abends in den Dämmerungsstunden zu rechnen. Gerade im Herbst, wenn es später hell und früher dunkel wird, und nach der Zeitumstellung kommen sich Wildtiere und Berufspendler häufiger in die Quere.

Taucht ein Tier auf der Fahrbahn auf, sollte man scharf abbremsen, wenn nötig abblenden und versuchen, es durch Hupen zu vertreiben. Unkontrolliertes Ausweichen ist unbedingt zu vermeiden, um nicht mit dem Gegenverkehr oder einem Baum zu kollidieren. Lässt sich der Unfall nicht vermeiden, heißt es, Unfallstelle sichern und Polizei verständigen. Gegenüber verletzten Tieren gilt: Abstand halten und nicht anfassen. Sie könnten ausschlagen oder Krankheiten übertragen.

Für Fahrzeugschäden durch Haarwild kommt die Teil- oder die Vollkaskoversicherung auf. Für eine schnelle Schadenbearbeitung ist eine Wildbescheinigung des Försters erforderlich. Hilfreich sind auch Fotos von Unfallort, Tier und Fahrzeug. Vor einer Reparatur den Versicherer anrufen. Wildhaare und Blut am Auto sind laut DEKRA Beweismittel, die fotografiert und gesichert werden sollten.

– Presseinfo und Foto: Dekra –