Bei dicker Suppe nur auf Sicht fahren: Nebelfahrten sind anstrengend und gefährlich

  • Tagfahrlicht reicht nicht aus
  • Jährlich mehrere Hundert Unfälle mit Personenschaden

Fahren im Nebel ist anstrengend und gefährlich_ Jährlich ereignen sich mehrere Hundert Unfälle mit Personenschaden – der ADAC gibt Tipps für Fahrten bei schlechter Sicht. Foto: ADAC/Achim Otto.
Fahren im Nebel ist anstrengend und gefährlich_ Jährlich ereignen sich mehrere Hundert Unfälle mit Personenschaden – der ADAC gibt Tipps für Fahrten bei schlechter Sicht. Foto: ADAC/Achim Otto.
Nebel kommt plötzlich, das macht ihn für Autofahrer so gefährlich. 2014 ereigneten sich 430 nebelbedingte Unfälle mit Personenschaden – rund 100 mehr als im Vorjahr. Meist sind neben schlechten Sichtverhältnissen zu hohe Geschwindigkeit und zu geringer Abstand zum Vordermann die Gründe. Gerade im Herbst müssen sich Autofahrer vor allem morgens wieder auf Nebelbänke und Nebelwolken einstellen. Der ADAC hat die wichtigsten Tipps für Fahrten bei schlechten Sichtverhältnissen zusammengestellt.

Fuß vom Gas und nicht überholen: Bei eingeschränkter Sicht gilt grundsätzlich Fuß vom Gas, vorausschauend fahren und bremsbereit sein. Überholmanöver auf zweispurigen Landstraßen sind tabu.

Mindestabstand ist gleich Geschwindigkeit: Diese Faustformel sollte bei Nebel befolgt werden. Das heißt, bei Tempo 50 sollte man 50 Meter Abstand halten.

Abblendlicht statt Fernlicht: Im Herbst auch tagsüber mit Abblendlicht fahren. Auf Fernlicht verzichten, es verschlechtert die Sicht noch. Hilfreich sind dagegen Nebelscheinwerfer, die das Licht flach über die Straße streuen. Sie dürfen auch bei starkem Regen eingeschaltet werden und ergänzen das Standlicht ideal.

Tagfahrlicht: Wann Autofahrer mit Tagfahrlicht fahren dürfen oder müssen, ist gesetzlich nicht geregelt. Im Herbst und Winter reicht das Tagfahrlicht aber meist nicht aus, weil auch tagsüber schlechte Sicht herrscht und die Dämmerung früher einsetzt. Dann muss der Fahrer auch bei Lichtautomatik das Abblendlicht einschalten. Außerdem: Tagfahrleuchten befinden sich nur vorn, hinten bleibt das Auto unbeleuchtet.

Nebelschlussleuchte anschalten: Bei Sichtweiten unter 50 Metern erlaubt der Gesetzgeber maximal 50 km/h. Erst dann dürfen Nebelschlussleuchten eingeschaltet werden. Als Orientierung gelten die Leitpfosten am Straßenrand, die auf Landstraßen und Autobahnen im 50-Meter-Abstand stehen. Wenn die Sicht besser wird, Nebelschlussleuchten wieder abschalten, um den Nachfolgeverkehr nicht zu blenden.

Nebelfahrten sind anstrengend: Wenn die Augen durch das lange Starren in die Nebelwand brennen, eine Pause eingelegen. Dabei besonders vorsichtig auf einen Parkplatz fahren. Fußgänger sind im Dunst erst spät und schlecht zu sehen.

Beleuchtung prüfen: Bei Pausen und Tankstopps Scheinwerfer und Leuchten überprüfen, Schmutz entfernen und Feuchtigkeit beseitigen. Gegebenenfalls während der Fahrt mit dem Gebläse die Frontscheibe von innen freimachen. Gut sehen bedeutet Sicherheit: Bei einer bundesweiten Beleuchtungsaktion stellten ADAC-Experten bei fast jedem zweiten Fahrzeug einen Mangel fest.

Scheiben säubern, Wischerblätter prüfen: Regelmäßig die Scheiben von innen und außen reinigen. Wischerblätter, die von Frost und Eis stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, müssen ausgewechselt werden. Schmierende Scheibenwischer deuten auf poröse Gummilippen hin und sollten ebenfalls ausgetauscht werden.

– Pressemeldung und Foto: ADAC –
Foto: ADAC/Achim Otto