Schwerstverletzte Unfallopfer endlich berücksichtigen!

Rettungswagen. Foto: Dekra.
Rettungswagen. Foto: Dekra.
Der Fachverband Fußverkehr Deutschland Fuss e.V. erinnert anlässlich des UNO-„Weltgedenktag für die Straßenverkehrsopfer“ an die Verunglückten und ihre Angehörigen. Gleichzeitig macht der Verband darauf aufmerksam, dass bei der Erfassung von Unfallopfern immer noch nicht die notwendige Differenzierung zwischen Schwerverletzen und Schwerstverletzten vorgenommen wird. Eine solche Unterscheidung würde die Planung und Bewertung von Maßnahmen hinsichtlich ihrer Sicherheit verbessern, besonderen Handlungsbedarf aufzeigen und die Dimension der immensen Folgen von Unfällen verdeutlichen.

Im letzten Jahr starben innerorts in Deutschland insgesamt 983 Menschen in Folge von Verkehrsunfällen. Vier von zehn dieser Unfallopfer waren Fußgänger. Die Hälfte der als Fußgänger tödlich verunglückten Personen wiederum waren Senioren über 65 Jahre, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Angesichts des demografischen Wandels muss allein aufgrund der Alterung der Bevölkerung Deutschlands von mehr Verkehrstoten in Zukunft ausgegangen werden, insbesondere bei den unmotorisierten Fortbewegungsarten.

Was man allerdings den offiziellen Daten nicht entnehmen kann, ist die Anzahl der „Schwerstverletzten“. Diese Gruppe wird noch nicht statistisch gesondert erhoben, sondern fließt in die Gruppe der Schwerverletzen ein. Da man bereits mit einem stationären Krankenhausaufenthalt von 24 Stunden als schwerverletzt gilt, wird so die Unterscheidung zu schwerstverletzten Opfern mit Langzeitschäden unmöglich. „Neben dem unbeachteten individuellen Leid der schwerstverletzten Unfallopfer verschwindet auf diese Weise eine ganze Betroffenengruppe aus dem Blickfeld“, so Stefan Lieb, Sprecher von FUSS e.V.

Zur Information:
Der „ Weltgedenktag für die Straßenverkehrsopfer“ wurde durch die UN-Generalversammlung initiiert und wird seit 1995 (also seit 20 Jahren) am dritten Sonntag im November begangen. Angeregt hatten diesen Gedenktag die WHO und die Weltbank.

– Pressemitteilung: FUSS e.V. Fachverband Fußverkehr Deutschland –
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