Osterputz fürs Auto: Frisch gewaschen in den Frühling

Autowäsche dient nicht nur der Sauberkeit. Foto: GTÜ / Christ.
Autowäsche dient nicht nur der Sauberkeit. Foto: GTÜ / Christ.
Endlich Frühling! Landauf, landab beginnen die Menschen mit dem Frühjahrsputz. Auch das Auto hat jetzt gründliche Reinigung und Pflege verdient, denn es hat in den letzten Monaten viel mitgemacht. Gönnen Sie ihm also ein paar Streicheleinheiten.

Runter mit der Streusalz-Kruste
Jeden Winter werden auf deutschen Straßen riesige Mengen Streusalz ausgebracht. Doch die Eisfreiheit ist teuer bezahlt. Denn heutzutage wird das Salz auf den Straßen nicht nur trocken ver- streut, sondern als Feuchtsalzstreuung verteilt, damit es besser auf der Fahrbahn haftet. Dazu werden die Tanks der Winterdienstfahrzeuge zusätzlich zur trockenen Salzladung mit Salzlösung (Sole) bestückt. Beides wird als Mischung ausgebracht. Um eine optimale Haftwirkung zu erreichen, versetzt man die Sole häufig noch mit Magnesium- und Calciumchlorid.

Doch alles hat zwei Seiten: Feuchtes Salz haftet nämlich nicht nur besser an der Straßenoberfläche, sondern klebt auch am Auto. Fahrzeuge, die wochenlang auf „gesalzenen“ Straßen verkehr- ten, sind am Ende des Winters mit einer Salzkruste überzogen. Dieses Salz kriecht buchstäblich in den letzten Winkel und setzt sich überall fest, besonders gern dort, wo der Lack schon angegriffen ist. So entstehen Korrosionsschäden und die Rostbildung wird gefördert. Auch die Gummiteile am Auto sowie die Bremsen leiden unter der Salz-Attacke.

Eine gründliche Reinigung ist daher nach dem Winter unerlässlich. Mit einer kurzen Spar-Wäsche ist es nicht getan. Dem hartnäckig haftenden Salz- und Schmutzfilm muss man mit einer intensiven Wäsche zuleibe rücken. Auch eine Unterbodenwäsche ist nach dem Winter unbedingt empfehlenswert, weil sich unter dem Auto besonders viel Salz festsetzt.

Bei der Frühjahrswäsche sollte der Fahrzeughalter auch Folgendes bedenken: In den nächsten Wochen erwacht zur allgemeinen Freude überall die Natur. Dabei produziert sie aber auch massenhaft Stoffe, die der empfindlichen Autohaut schaden. Der leicht zu entfernende Blütenstaub ist da noch harmlos. Doch die in feinsten Mikrotröpfchen herabfallenden Baumharze und besonders der Kot der nun wieder überall aktiven Vögel setzen dem Autolack zu.

Vor diesem Hintergrund gehört zum weitsichtigen Auto-Frühlingsputz auch eine Konservierung nach dem Waschen, die von allen Autowaschanlagen angeboten wird. Eine solche Oberflächenbehandlung mit wachsähnlichen Pflegesubstanzen überzieht die Haut des Autos mit einem schützenden Film. Das bringt nicht nur extra Glanz, sondern vor allem auch Schutz gegen aggressive Substanzen. Die Lack-Konservierung macht es den unerwünschten Frühlingsgrüßen schwerer. Der kleine Aufpreis lohnt sich also.

Und noch ein Tipp vom Profi:
Bevor die Winterreifen in die Sommerpause geschickt werden, sollten sie gründlich gereinigt werden. Wer nach der Salzfracht des Winters die abmontierten Reifen einfach beiseite stellt, lädt die aggressiven Substanzen dazu ein, ihre Attacke in aller Ruhe fortzusetzen. Wenn die Felgen dann Monate später neu montiert sind, reicht eine einfache Standardwäsche nicht aus, um sie wieder ansehnlich zu machen.

Schon im Verlauf von wenigen Wochen im Fahrbetrieb ist eine Felge mit einer Schmutzschicht überzogen. Diese hat je nach Jahreszeit eine unterschiedliche Zusammensetzung. In den Monaten der Einlagerung frisst sich dann die Schmutzschicht auf den Felgen richtig in das Aluminium ein. Ein halbes Jahr später sind die Felgen kaum noch sauber zu bekommen. Und wer Pech hat, hat die Oberfläche seiner Felgen komplett ruiniert. Eine Autowäsche vor dem Reifenwechsel ist daher eine kluge Investition.

Wer sein Fahrzeug von der winterlichen Schmutzkruste befreit, tut übrigens auch etwas für die Sicherheit. Denn aus Untersuchungen weiß man, dass ein verschmutztes Auto wegen des deutlich reduzierten Glanzgrades erst vier Sekunden später wahrgenommen wird als ein sauber glänzendes. Das entspricht bei Tempo 80 etwa 90 Metern! Mit einem Schmutzfilm fährt man also wie mit einer Tarnkappe – und das erhöht deutlich die Unfallgefahr. Auch „blinde“ Windschutzscheiben und Scheinwerfer sind ein Sicherheitsrisiko. Nach der Autowäsche in der Profianlage fährt man also nicht nur sauber, sondern auch sicher in den Frühling. Ein gutes Gefühl.

– Pressemitteilung des Bundesverbandes Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland e.V. –
Foto: GTÜ / CHrist