Steinschlag an der Windschutzscheibe: Im Sichtfeld ein Risiko

Infografik: ADAC.
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Schrecksekunde bei Steinschlag: Wenn die Scheibe reißt

Knallt während der Fahrt ein Stein mit hohem Tempo gegen die Windschutzscheibe, hat das oft unübersehbare Konsequenzen: Meist entsteht an der Aufprallstelle ein kleines Loch, das sich zu einem Sprung ausweiten kann. Oft zeigt sich ein Riss, der zunehmend größer wird und sich vielleicht sogar verästelt – für die Fahrzeuginsassen eine beunruhigende, manchmal sogar unheimliche Situation.

„Der Autofahrer muss jedoch keine Angst haben, dass daraufhin die gesamte Windschutzscheibe zerbricht und die Insassen von Scherben verletzt werden“, beruhigt Bernd Grüninger, Schadenexperte bei DEKRA: „Moderne Windschutzscheiben bestehen aus Verbundglas, das im Kern eine Folie enthält, die für Stabilität sorgt.“ Zudem sei die Scheibe bei nahezu allen Fahrzeugmodellen fest in ihrem Rahmen verklebt.

Auf die leichte Schulter sollten Autofahrer die Beschädigung allerdings nicht nehmen:
„Kritisch wird es, wenn die Sicht des Fahrers durch einen Sprung beeinträchtigt wird und sich das Licht unangenehm bricht oder spiegelt“, sagt Grüninger. „Die Windschutzscheibe gilt heute als tragendes Fahrzeugteil und sorgt bei einem Unfall auch für den Schutz der Insassen.“

Bei Beschädigungen sollte man die Windschutzscheibe daher unverzüglich reparieren oder auswechseln lassen, wie es auch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorschreibt. „Im Prüfkatalog der Hauptuntersuchung stellt eine gesprungene Windschutzscheibe einen erheblichen Mangel dar“, erklärt der Experte. Nur bei einer punktuellen Beschädigung durch Steinschlag, die nicht im Sichtfeld des Fahrers liegt, kann der Austausch der Windschutzscheibe durch eine fachgerecht ausgeführte Repa- ratur vermieden werden.

Seiten- und Heckscheiben bestehen in der Regel nicht aus Verbundglas. Bei einer Beschädigung können sie daher durchaus bröckeln und sollten ebenfalls unverzüglich ausgewechselt werden. „Allerdings“, so Grüninger, „kommt es sehr selten vor, dass sie während einer Fahrt durch Steinschlag beschädigt werden.“

– Presseinfo der Dekra –
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