Studie zur Sicherheit autonomer Fahrzeuge: Fahrer wollen jederzeit eingreifen können

TÜV Rheinland: Repräsentative Befragung von Autofahrern in Deutschland, USA und China

Marktstudie Autonomes Fahren. Grafik: TÜV Rheinland
Wie schätzen Autofahrer die Sicherheit autonomer Fahrzeuge ein? Das wollte TÜV Rheinland wissen und befragte jeweils rund 1.000 Personen ab 18 Jahren mit einem Führerschein in China, Deutschland und den USA. Das Ergebnis: Das Vertrauen in vollkommen autonom fahrende Autos ist in China erheblich höher als in den anderen beiden Ländern. 63 Prozent der Befragten in China glauben, dass durch fahrerlose Autos die Verkehrssicherheit steigt, in den USA und Deutschland sind es lediglich 34 Prozent. Aber generell gilt: Damit sie autonomen Fahrzeugen vertrauen können, wünschen sich die Befragten in allen drei Ländern die Gewährleistung des Datenschutzes, den Schutz des Fahrzeuges vor Cyber-Angriffen und die freie Entscheidung, selbst oder autonom fahren zu können. Die unabhängige, repräsentative Studie erstellte TÜV Rheinland im September 2017 auf Basis von Online-Befragungen in den drei Ländern.
 
Befragte sind überzeugt: Automatisiertes Fahren erhöht Sicherheit
Insgesamt wird die Automatisierung des Fahrens eine Verbesserung der Verkehrssicherheit bringen, so die Einschätzung der Befragten – in China glauben dies mehr Befragte als in Deutschland und den USA. Mit fortschreitendem Automatisierungsgrad des Fahrzeugs steigen jedoch die Zweifel und das Vertrauen in die Technik sinkt. So geben zunächst nur 11 Prozent der Befragten in Deutschland und 15 Prozent in den USA an, dass sie durch eine Teilautomatisierung eine Verschlechterung der Verkehrssicherheit befürchten. Bei fahrerlosen Autos hingegen glauben fast die Hälfte der Befragten in Deutschland und den USA, dass sich die Verkehrssicherheit verschlechtert. In China erwarten dagegen nur 24 Prozent bei fahrerlosen Autos eine sinkende Verkehrssicherheit.
 
„Die Überzeugung der Autofahrer in China, Deutschland und den USA, dass mit zunehmender Automatisierung die Verkehrssicherheit abnimmt, zeigt: Wir müssen gegenüber den Menschen noch viel stärker informieren und die Vorteile von mehr Technik auch eindeutig vermitteln“, sagt Dr. Matthias Schubert, Executive Vice President Mobilität TÜV Rheinland. Die Ergebnisse der internationalen Studie bestätigen auch den Trend einer repräsentativen Befragung von TÜV Rheinland aus dem Frühjahr 2017 zur Akzeptanz autonomen Fahrens in Deutschland: Diese Studie hatte gezeigt, dass drei von vier Befragten die Technik grundsätzlich positiv sehen, aber im Detail noch viele Vorbehalte bei der technischen Umsetzung bestehen.
 
In der aktuellen Studie sind sich ferner 78 Prozent aller Befragten einig, dass es dem Menschen durchgängig möglich sein muss, im Notfall jederzeit selbst das Steuer übernehmen zu können – in Deutschland und den USA gilt dies stärker als in China.
 
Angst vor Cyber-Kriminalität
Weit verbreitet ist die Angst vor Cyber-Kriminalität bei autonomen Fahrzeugen – in Deutschland am stärksten. Persönliche Daten können bei der Nutzung autonomer Fahrzeuge in unbefugte Hände gelangen, das meinen in Deutschland 76, in den USA 67 und in China 63 Prozent. In allen drei Ländern befürchten die Befragten gleichermaßen, dass bei autonomen Autos die Fahrzeugkriminalität durch Zugriff auf den Wagen von außen und Datendiebstahl zunehmen könnten – in den USA mit 52 Prozent Zustimmung etwas stärker als in den anderen beiden Ländern.
 
Die Untersuchung zur Sicherheit autonomer Fahrzeuge von TÜV Rheinland zum Thema autonomes Fahren wurde im September 2017 via Online-Panel durchgeführt. Für die Studie wurden in China, Deutschland sowie den USA repräsentativ jeweils rund 1.000 Personen ab 18 Jahren befragt, die selbst im Besitz eines Pkw-Führerscheins sind. Es ist bereits die zweite Studie dieser Art von TÜV Rheinland. Im Frühjahr 2017 führte das Unternehmen eine Studie zur Akzeptanz autonomer Fahrzeuge in Deutschland durch.
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