Sommerreifen: Mehr Profil bedeutet mehr Sicherheit

Im Frühjahr steht der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen an. Christian Koch, Reifen- sachverständiger bei DEKRA erläutert, worauf Autofahrer dabei achten müssen:
 
Warum Sommerreifen? Sommerreifen sind die optimale Bereifung für die warme Jahreszeit. „Das Profil ist darauf abgestimmt, damit es auf trockener Fahrbahn kurze Bremswege erzielt, aber auch bei nasser Fahrbahn das Wasser optimal abtransportiert“, so der Experte. „Außerdem ist die Gummimischung so ausgelegt, dass sie extremen Temperaturen durch Sommerhitze und Reibung standhält.“
 
Wie viel Profil? Auch wenn der Gesetzgeber als Minimum 1,6 Millimeter Reifenprofil verlangt, empfiehlt Koch bei einer Profiltiefe um 3 Millimeter die Montage neuer Reifen. Der Grund: „Vor allem bei Nässe lässt die Haftung in Kurven mit abnehmender Profiltiefe deutlich nach, die Bremswege verlängern sich und Aquaplaning setzt früher ein. Mehr Profiltiefe bedeutet also mehr Sicherheit.“
 
Wie alt? Bei über sieben Jahre alten Reifen steigt das Ausfallrisiko. Deshalb sollte sich ein Fachmann die Reifen ansehen. Wie alt ein Reifen ist, können Autofahrer der vierstelligen DOT-Nummer an der Reifenflanke entnehmen. Die Ziffernfolge 1711 zum Beispiel bedeutet, dass der Reifen in der 17. Kalenderwoche des Jahres 2011 produziert wurde und im Frühjahr 2018 rund sieben Jahre alt wäre.
 
Auf Schäden checken: „Zeigt ein Reifen Risse, Schnittverletzungen oder gar Beulen, sollte ein Fachmann prüfen, ob der Reifen weiterverwendet werden kann“, so der Experte. Ein ungleichmäßig oder einseitig abgefahrenes Profil weist auf eine fehlerhafte Fahrwerkseinstellung oder defekte Stoßdämpfer hin: ein Fall für die Fachwerkstatt.
 
Richtig wechseln: Die Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse regelmäßig paarweise wechseln, damit sie sich gleichmäßig abnutzen. Dabei aber nicht die Laufrichtung der Reifen ändern. Möglichst auch das Reserverad in den Wechsel einbeziehen.
 
Korrekter des Reifendrucks: Nach dem Wechsel den Reifendruck laut Herstellerangabe anpassen. Danach ist eine Kontrolle am kalten Reifen etwa alle zwei Wochen und vor jeder längeren Fahrt notwendig. Ein zu geringer Druck bedeutet ein höheres Ausfallrisiko,
Foto: ZDK