Experten geben Entwarnung bei der Reifenwäsche: Hochdruckreiniger bei richtiger Anwendung keine Gefahr für Reifen

  • Materialproben in mehreren reproduzierbaren Versuchsreihen bearbeitet
  • Mit Flachstrahldüsen und mindestens 30 Zentimetern Abstand reinigen
  • Punkt- oder Rotationsdüsen aus industriellem Umfeld sind ungeeignet

Hochdruckreiniger sind bei richtiger Anwendung keine Gefahr für Reifen. Foto: Dekra.
Die Expertenorganisation DEKRA und der Reinigungsspezialist Kärcher haben im Rahmen einer Studienarbeit untersucht, ob die Reifen eines Autos bei der Fahrzeugwäsche durch den Wasserstrahl eines Hochdruckreinigers beschädigt werden können. Nach Auswertung der Ergebnisse gibt DEKRA Reifenexperte Christian Koch Entwarnung: „Mit der richtigen Arbeitsweise und einem Mindestabstand von 30 Zentimetern zur Oberfläche kann problemlos der Hochdruckreiniger genutzt werden.“

„Auf der Basis der aktuellen Untersuchung können wir jetzt eine klare und begründete Handlungsempfehlung für die Reinigung von Fahrzeugen mit dem Hochdruckreiniger geben“, erklärt Koch. Bisher standen zahlreiche Behauptungen im Raum, ob und unter welchen Bedingungen eine Schädigung von Reifen auftreten kann. Diese sind nun ausgeräumt: Wird der Mindestabstand eingehalten, treten keinerlei Schäden auf. Bei der Studie wurden Materialproben von Reifen in mehreren reproduzierbaren Versuchsreihen bearbeitet. Dabei wurden unterschiedliche Düsen, Wasserdrücke, Abstände und Zeitintervalle untersucht.

Stets mit flachem Strahl arbeiten
Die Sachverständigen von DEKRA empfehlen zur Reinigung von Fahrzeugen und Reifen ausschließlich die Verwendung einer Flachstrahldüse. Diese wird bei nahezu allen Hochdruckreinigern mitgeliefert. Und auch in Wasch-Centern, Werkstätten, Autohäusern oder Tankstellen sind die Geräte in der Regel mit solchen Düsen ausgerüstet, die das Wasser in einem breiten, fächerförmigen Strahl ausbringen. „Rotations- oder gar Punktstrahldüsen, die für industrielle Anwendungen oder für den Schmutzabtrag auf Steinflächen gedacht sind, können die Reifen dagegen durchaus beschädigen und sind – nicht nur deshalb – für die Fahrzeugwäsche nicht geeignet“, ergänzt Koch.

Über die DEKRA Studie
Im Rahmen der Untersuchung wurden Versuche mit drei unterschiedlichen Düsenformen durchgeführt. Zum Einsatz kamen eine Punktstrahldüse sowie zwei Flachstrahldüsen mit einem Spritzwinkel von 15° und dem für Endkundenhochdruckreiniger üblichen Winkel von 25°. Getestet wurde die Auswirkung auf Reifenmaterial mit unterschiedlichen Abständen und Einwirkzeiten. Der Wasserdruck betrug jeweils 60 bar (Standard bei Wasch-Centern) oder 161 bar, was bei hochwertigen Hochdruckreinigern für den Hausgebrauch üblich ist. Mit der 25°-Flachstrahldüse traten ab einem Abstand zur Oberfläche von 25 cm auch bei längerer örtlicher Einwirkung von bis zu fünf Minuten keine Beschädigungen auf.

Über DEKRA
Seit mehr als 90 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2017 hat DEKRA einen Umsatz von mehr als 3,1 Milliarden Euro erzielt. Mehr als 44.000 Mitarbeiter sind in über 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere Welt.
Dekra e. V.