Stoßdämpferverschleiß kommt nicht plötzlich, sondern schleichend – mit der Folge, dass es dem Fahrer in den seltensten Fällen auffällt. Der Wagen lenkt nicht mehr richtig? Er droht, in der Kurve auszubrechen? Er bremst nicht mehr spurtreu? Oder schwingt nach Fahrten über Unebenheiten lange nach? – Wenn tückische Lastwechselreaktionen auftreten, die man bislang nicht kannte, ist es höchste Zeit, über einen Austausch nachzudenken.
Stoßdämpfer reduzieren die Schwingungen gefederter Massen, die beim Überfahren von Unebenheiten über die Federung der Karosserie entsteht. Die Karosserie soll sich nicht aufschaukeln, die Reifen nicht an Bodenhaftung verlieren. Reifen können nur Antriebs-, Brems- oder Querkräfte (Seitenführung in den Kurven) übertragen, wenn alle vier Räder auf dem Untergrund haften. Stoßdämpfer sind also ein wichtiger Bestandteil, um ein Fahrzeug sicher beherrschen zu können.
Defekte oder verschlissene Stoßdämpfer können diese Leistung nicht mehr erbringen. Eines oder sogar mehrere Räder stellen nicht mehr den Bodenkontakt her, der für ein Fahrmanöver gebraucht wird. Das Fahrzeug bricht aus, kommt ins Schleudern. Der Fahrer kann es nicht mehr unter Kontrolle bringen, weil die bekannten Fahrmanöver mangels Bodenhaftung nicht mehr wirken. Hier sind auch Fahrassistenzsysteme wie ABS oder ESP machtlos, denn sie sind ebenso wie der Fahrer auf optimale Bodenhaftung angewiesen.
Stoßdämpfer sollten deshalb regelmäßig in der Werkstatt überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Die Kontrolle der Stoßdämpfer im Rahmen der Hauptuntersuchung reicht nicht aus, da es sich hierbei lediglich um eine Sichtprüfung handelt. Ein regulärer Stoßdämpfertest kann allerdings auch bei der Hauptuntersuchung gegen Aufpreis mit durchgeführt werden.
Zum Thema „Stoßdämpfer“ gibt es weitere Artikel: „Tiefer? – Aber sicher!“ und „Unsachgemäß tiefergelegt? – Eine Gefahr für andere!“
© Mai / Juni 2009, Petra Grünendahl (Text und Fotos)
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