Der Höhepunkt der globalen Ölförderung wurde 2004 erreicht. Seitdem ist zwar die Förderung nicht gesunken, aber die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen hat sich erhöht. Damit stiegen die Kraftstoffpreise kontinuierlich an. Das Ölangebot wird also nicht nur nicht weiter ansteigen, sondern eher sinken – vor allem im Vergleich zur Nachfrage. Neu entdeckte Erdölreserven sind viel schwieriger, kostenintensiver und mit größeren Gefahren für die Umwelt in der Ausbeutung. Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko macht dies wohl gerade sehr deutlich.
Sinkende Kraftstoff-Ressourcen verlangen nach Änderungen in der individuellen Mobilität. Mit „weniger fahren“ ist es aber nicht unbedingt getan, denn Menschen sind für viele Dinge auf das Auto angewiesen. „Wir hinterlassen Fußabdrücke, sollten sie aber so klein wie möglich halten“, sagte Dr. Alexander Heintzel, Pressesprecher von Honda Deutschland, bei der Vorstellung eines Hybrid-Coupés. Man kann die individuelle Mobilität nicht verteufeln, sollte aber an Lösungen für die Zukunft arbeiten. Langfristig wird man Wege finden müssen von einer auf fossile Brennstoffe wie Erdöl, Gas und Kohle basierten zu einer nichtfossilen Mobilität. Den Anfang macht man aber damit, indem man fossile Energien effizienter nutzt. Die Möglichkeiten des Verbrennungsmotors sind noch lange nicht ausgereizt, die Industrie arbeitet kontinuierlich an Verbesserungen. Dazu kommen alternative Antriebe wie Brennstoffzellen oder Elektromotoren. Auch der Autofahrer kann seinen Teil zur effizienten Nutzung von Brennstoffen beitragen – und damit gleichzeitig einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten: Denn sparsames Fahren heißt bewusstes Fahren! Effizienter Umgang mit der Energie ist notwendiger denn je – gerade in Zeiten steigender Verkehrsdichte. Davon profitiert nicht nur der eigene Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Verschiedene Organisationen, Verbände und Unternehmen im Automobilbereich bieten Spritspartrainings an. Hier finden Sie 10 Spritspartipps vom TÜV Rheinland. Siehe auch Kommentar. Verkehrsmanagement 1: Grüne Welle für Umwelt und Sicherheit Es gibt zwei Arten, Ampelanlagen zu steuern. Bei der verkehrsabhängigen lokale Steuerung ermitteln Verkehrsdetektoren Umlaufzeiten, bei denen alle Verkehrsteilnehmer ausreichend lange Grün bekommen. Die Steuerung über Detektoren berücksichtigt unterschiedliche Auslastungen der Verkehrswege zum Beispiel im Berufsverkehr. Man kann aber auch zum Beispiel dem öffentlichen Personennahverkehr Prioritäten einräumen. Bei dieser Form der Ampelsteuerung werden nur die Ampeln an einem Knotenpunkt (Kreuzung) gesteuert. Umliegende Knotenpunkte werden nicht berücksichtigt. Eine Weiterentwicklung dieses Systems ist die adaptive Steuerung. Sie berücksichtigt über die aktuelle Verkehrssituation im Verkehrsstraßennetz auch Kurzzeitprognosen, die laufend aktualisiert werden, um Wartezeiten und Verkehrsfluss im Netzzusammenhang zu optimieren. Diese Systeme kommen bislang nur in wenigen Teilnetzen zum Einsatz. Unzureichende Kenntnisse bei den verantwortlichen Planern vor Ort erschweren noch die Installation. Verkehrsmanagement 2: Intelligente Verkehrsführung Verschiedene statische und dynamische Systeme sind bereits zur Lenkung im Einsatz. Verkehrsbeeinflussungsanlagen mit Wechselverkehrszeichen regeln strecken- oder netzbezogen, an Verkehrsknoten (Fahrstreifenzuteilung oder Zuflussregelung) oder punktuell (z. B. an Unfallschwerpunkten oder Ortseingängen). Das erreicht man über flexible Geschwindigkeitsbeschränkungen, Warnungen und Verbote sowie gesperrte Fahrstreifen. Sensoren erfassen Verkehrsaufkommen und Witterung. Computer erstellen Prognosen für die weitere Verkehrsentwicklung und geben entsprechende Weisungen an die Autofahrer. Die für den Fahrer wenig einsichtige „Tempo 80“-Begrenzung kann auf einen kommenden Stau hindeuten, der eher entzerrt wird, wenn weiterer Verkehr etwas langsamer „nachrückt“. Den für Umleitungsempfehlungen an Autobahnen gebräuchliche Delestage-Pfeil (orangefarbener Umleitungspfeil auf weißen Grund) gibt es mittlerweile auch dynamisch: Er erscheint nur dann, wenn er wegen Stau oder Sperrung gebraucht wird. Die dWiSta-Beschilderungen (dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen) gibt es mittlerweile auch mit Reisezeitangaben. Netzbeeinflussung sorgt für bessere Auslastung der Verkehrswege unter Berücksichtigung von Alternativrouten. Durch Umleitungsempfehlungen kann der Verkehr um Staubereiche herumgeleitet werden. Das entlastet nicht nur die Umwelt. Der weniger gestresste Autofahrer fährt mit einem geringeren Unfallrisiko deutlich sicherer. Fahr und spar mit Sicherheit Fazit Die Industrie forscht und entwickelt, denn auch sie will nach dem Ende fossiler Brennstoffe weiter Mobilität verkaufen. Verkehrsplaner sollten den Verkehr Netz und Regionen übergreifend im Fluss halten. So produziert Verkehr immer noch am wenigsten Abgase und Unfälle. |
© Petra Grünendahl, Juni 2010Fotos: DVR
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