Verkehrsunfallstatistik 2013: Moderne Unfallmedizin rettet immer mehr Schwerverletzte

Autobahnunfall. Foto: Polizei Mettmann.
Autobahnunfall. Foto: Polizei Mettmann.
Neben sichereren Autos und fehlerverzeihenden Straßen haben auch die erheblichen Fortschritte in der Unfallmedizin zu einem kontinuierlichen Rückgang der Verkehrstoten und Schwerverletzten geführt. Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte endgültige Unfallstatistik 2013 verzeichnet mit 3.339 Unfalltoten so wenig Todesfälle im Straßenverkehr wie noch nie. Mit der Einführung der Initiative TraumaNetzwerk DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) konnte die Sterblichkeit von Schwerverletzten, die die Kliniken lebend erreichen, in den letzten 20 Jahren von 20 Prozent auf annährend zehn Prozent gesenkt werden.

Ziel des TraumaNetzwerk DGU® ist es, jedem Schwerverletzten in Deutschland rund um die Uhr an jedem Ort in Deutschland die bestmögliche Versorgung unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu ermöglichen. Dazu werden Unfallkliniken nach den im „Weißbuch Schwerverletztenversorgung“ vorgegebenen Versorgungs- und Qualitätsstandards überprüft. Diese Unfallkliniken, sogenannte Traumazentren, einer Region schließen sich dann zu einem regionalen TraumaNetzwerk DGU® zusammen, das nach Qualitätsmanagementaspekten ganzheitlich zertifizert wird. Dadurch entsteht ein dichtes Netzwerk aus Behandlungszentren, die Forschung, Wissenschaft und Ausbildung bundesweit gemeinsam leisten, während sie gleichzeitig vor Ort und in der Region jedem Unfallverletzten eine optimierte Behandlung anbieten.
In einem TraumaNetzwerkDGU® sind Rettungsdienste, Ärzte sowie kompetente Einrichtungen und Zentren zur Behandlung spezieller Verletzungsfolgen wie Schwerbrandverletzten-, Rückenmarksverletzten- und Replantationszentren eingebunden.

„Die Kliniken in den zertifizierten Traummanetzwerken folgen bei der Versorgung von Schwerverletzten einem festgelegten Algorithmus. Durch die standardisierten Abläufe sparen wir wertvolle Zeit – das sind oft lebensrettende Minuten. Ein wichtiges Motto dabei ist: Ordnung statt Chaos im Schockraum!“, sagt Professor Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der DGU.

Derzeit gibt es 45 zertifizierte TraumaNetzwerke DGU® mit 602 geprüften Traumazentren. Dazu gehören auch grenzüberschreitende Traumanetzwerke mit belgischen, holländischen, schweizerischen, österreichischen und luxemburgischen Unfallkliniken – denn moderne Unfallmedizin muss europäisch gedacht und gelebt werden. Ein solches flächendeckendes Netzwerk aus kompetenten Behandlungszentren, die sich auf gleichartige Qualitätsstandards verpflichtet haben, ist weltweit einmalig.

– Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) e.V. –
Foto: Polizei Mettmann.