Kostenlose Luft spart bares Geld: Der richtige Luftdruck für die Reifen

Hohe Kraftstoffpreise belasten die Reisekasse seit Jahren. Eines der besten Mittel dagegen ist völlig kostenlos zu haben: Luft für die Reifen. Der richtige Reifendruck ist zudem wichtig für die Sicherheit. TÜV SÜD-Tipps rund ums Thema Reifendruck.

Kostet nichts – spart aber Sprit. Der richtige Reifendruck. Foto: TÜV Süd.
Kostet nichts – spart aber Sprit. Der richtige Reifendruck. Foto: TÜV Süd.
Mehr als drei Milliarden Liter Kraftstoff im Wert von fünf Milliarden Euro pusten Europas Autofahrer jährlich in die Luft, weil sie wiederum davon zu wenig in den Reifen haben. Denn dann steigt der Rollwiderstand drastisch an. Er macht immerhin 18 bis 26 Prozent des Energiebedarfs aus. Zusätzlicher Hinweis von Jürgen Wolz von TÜV SÜD: „Bei Unterdruck erhöht sich der Reifenverschleiß stark.“
 

Erst lesen, dann pumpen: Die Betriebsanleitung und ein Aufkleber an der Innenseite von Tankklappe oder Tür nennen den vom Autohersteller festgelegten Fülldruck. Weil fast alle Autos mit verschiedenen Reifengrößen gefahren werden dürfen, gibt es oft auch unterschiedliche Werte für die einzelnen Dimensionen. Darauf muss der Autofahrer achten. Einige wenige Autohersteller geben den Druck physikalisch korrekt in der ungewohnten Einheit Kilopascal (kPa) an. Die Umrechnung in das gebräuchliche Bar ist einfach: 100 kPa entsprechen einem Bar.

Nie zu wenig – lieber etwas mehr: Die Vorschriften der Autohersteller dürfen wirklich nicht unterschritten werden. Schon 0,2 Bar zu geringer Druck schluckt im Stadtverkehr rund fünf Prozent Sprit. 0,5 Bar können einen Liter pro 100 Kilometer kosten und zudem die Sicherheit bei höheren Geschwindigkeiten gefährden. Die Werte der Autohersteller sind aber zumeist ein „Komfortluftdruck“. 0,2 bis 0,3 Bar mehr schaden keinesfalls. Sehr viel höhere Werte beeinflussen wiederum die Fahreigenschaften und verschleißen die Reifen ungleichmäßig.

Cool checken: „Alle Reifendruckwerte gelten für kalte Reifen“, so der Hinweis von Wolz. Schon Fahrten unter zehn Kilometer erwärmen die Pneus. Deshalb darf dann keinesfalls Luft abgelassen werden.
Mehr Tempo, mehr Druck: Für längere Fahrten auf der Autobahn empfiehlt TÜV SÜD einen 0,3 Bar höheren Fülldruck. Für die schnelle Fahrt ist allerdings nicht generell der Volllast-Druck zu empfehlen. Volllast bezieht sich nämlich auf die Beladung des Fahrzeugs. Bei größeren Kombis sind dafür mitunter Werte nahe an drei Bar vorgesehen, die für ein ungeladenes Auto auch bei Autobahnfahrten ungeeignet sind.

Laden und füllen: Wer sein Auto stark belädt oder sämtliche Sitzplätze für eine längere Strecke ausnutzt, muss den Reifendruck erhöhen. Danach das Absenken auf Normaldruck bei kalten Reifen nicht vergessen!

Luft statt Gas: Werkstätten bieten mitunter spezielle Reifenfüllgase an und versprechen dabei auch physikalisch nicht nachvollziehbare Vorteile. Das Geld kann der Autofahrer sparen. Die Reifenindustrie und TÜV SÜD sind der Meinung, dass Luft völlig ausreicht. Beim Erhöhen des Luftdrucks zur Volllast-Angleichung steht an der Tankstelle ohnehin nur Luft zur Verfügung.

Schrauben nicht vergessen: Ventilkappen sind keine Zierde. Sie dichten das Ventil zusätzlich ab und schützen vor Schmutz. Der kann die Funktion des Ventils stören, sprich: Luftverlust verursachen.

– Presseinformation und Foto vom TÜV Süd –