Problem „Elterntaxi“ – ADAC rät: Kinder sollten zu Fuß zur Schule gehen

Vorstellung der Elternhaltestelle an der GGS Albert-Schweitzer-Straße
Wenn schon mit dem Eltern-Taxi, dann sollte man die Kleinen wenigstens nicht direkt vor der Schule rauslassen. Als Modellprojekt läuft an Duisburger Grundschulen die Elternhaltestelle. Foto: Petra Grünendahl

Rund 150 000 Erstklässler sind in NRW jetzt jeden Tag auf dem Weg zur Schule. Viele werden von ihren Eltern mit dem Auto gebracht. Doch aus gut gemeinter Absicht kann auch ein Sicherheitsrisiko entstehen. Oft kommt es gerade durch Eltern vor den Schulen zu Problemen, zum Beispiel wegen gefährlicher Fahrund Wendemanöver. Außerdem geht durch das „Elterntaxi“ die selbstständige Mobilität von Schulkindern immer mehr verloren, erklärt der ADAC. Denn nur, wenn die Kinder gelernt haben, den Verkehr und dessen Gefahren richtig einzuschätzen, werden sie zu sicheren Verkehrsteilnehmern.

Der ADAC rät, Kinder so oft wie möglich zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. Dabei sollten sie zunächst begleitet werden. Eltern könnten dazu zum Beispiel Weggemeinschaften organisieren. Die Kinder treffen sich an einer verabredeten Stelle (oder werden dorthin gebracht) und gehen mit einem oder mehreren Erwachsenen weiter. Die Strecke, die gemeinsam zurückgelegt wird, sollte in höchstens 30 Minuten zu schaffen sein. Unterwegs sollten die Erwachsenen auf mögliche kritische Stellen hinweisen und das richtige Verhalten mit den Schülern üben. Im Jahr 2013 waren laut Verkehrsunfallstatistik in NRW 1 178 Schüler zwischen sechs und 14 Jahren auf dem Schulweg in einen Unfall verwickelt, zwei Kinder starben.

Im Auftrag des ADAC wurde 2013 eine Studie an Grundschulen in NRW zum Thema „Elterntaxi“ durchgeführt. Fazit: Je weniger „Elterntaxis“ vor Schulen halten, desto weniger werden die Kinder gefährdet. Der ADAC spricht sich deswegen auch für die Einrichtung von speziellen Holund Bringzonen aus. Diese Parkbereiche sollten etwa 250 Meter von der Schule entfernt sein und den Kindern ermöglichen, den Rest des Wegs gefahrlos zu Fuß zurückzulegen. An Schulen in Marl, Wesseling und Kerpen wurden bereits entsprechende Holund Bringzonen eingerichtet.

Viele nützliche Informationen und Tipps für Eltern hat der ADAC im
„Schulweg-Ratgeber“ zusammengefasst. Die Broschüre können ADAC Mitglieder kostenlos beim ADAC Info-Service 0800 5101112 (Mo. – Sa. 8 – 20 Uhr) bestellen oder in den ADAC Centern abholen. Der Ratgeber steht auch online unter https://www.adac.de/nrw zum Download zur Verfügung. Die Broschüre „Das Elterntaxi an Grundschulen“, die die Ergebnisse der Studie zusammenfasst, ist im ADAC Shop erhältlich.

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– Presseinformation des ADAC Nordrhein –
Foto: Petra Grünendahl