Sicherheitsgurt ist der Lebensretter Nummer eins: Gurtmuffel leben gefährlich

20 Prozent aller getöteten Pkw-Insassen waren nicht angeschnallt

adac_logo_Viele Menschen, die als Pkw-Insassen bei einem Verkehrsunfall getötet wurden, könnten noch am Leben sein, wenn sie sich angeschnallt hätten. Eine Abfrage des ADAC bei den zuständigen Landesministerien im Frühjahr dieses Jahres zur Anschnallquote bei tödlich Verunglückten ergab, dass etwa jeder fünfte Getötete nicht vorschriftsmäßig gesichert war. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch eine Auswertung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR). Laut Statistischem Bundesamt kamen im vergangenen Jahr 1 588 Menschen als Fahrer oder Mitfahrer in einem Pkw bei einem Verkehrsunfall ums Leben – das ist ungefähr die Hälfte aller bei einem Verkehrsunfall getöteten Menschen.

Gleichzeitig liegt die Gurtquote in Deutschland bei annähernd 100 Prozent. 2013 waren nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) 97 Prozent der Fahrer und der Fondsinsassen sowie 98 Prozent der Beifahrer angegurtet. Dies zeigt, dass die Akzeptanz des Sicherheitsgurts als wichtigste Einrichtung zur Verringerung der Verletzungsschwere bei Unfällen sehr groß ist. Gerade vor diesem Hintergrund und angesichts der erwiesenen Schutzwirkung des Gurts stimmt die hohe Zahl der Unfallopfer, die nicht gesichert waren, sehr bedenklich.

Ohne Sicherheitsgurt kann es bei einem Unfall zu schwersten Verletzungen kommen, wie dieser Crashtest zeigt. Foto: Dekra.
Ohne Sicherheitsgurt kann es bei einem Unfall zu schwersten Verletzungen kommen, wie dieser Crashtest zeigt. Foto: Dekra.
Der ADAC geht davon aus, dass in den meisten Fällen Bequemlichkeit der Grund für Autofahrer und Beifahrer ist, sich nicht anzuschnallen. Viele meiden den Gurt vor allem auf Kurzstrecken. Auch Kleidung kann eine Rolle spielen: Manche Autofahrer scheuen die Falten, die ein Gurt an Hemden oder Jacken hinterlassen kann. Zudem fühlen sich vor allem in der kalten Jahreszeit viele Fahrer durch dicke Winterjacken oder -mäntel in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Der Club empfiehlt, diese vor der Fahrt abzulegen, damit der Gurt dicht am Körper liegt.

Der ADAC weist zudem darauf hin, dass nicht angegurtete Insassen für andere Mitfahrer im Auto zur Gefahr werden können. Bei einem Zusammenstoß fliegen ungesicherte Gegenstände und Insassen wie Geschosse durch das Fahrzeug und können dabei schwerste Verletzungen verursachen. ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker: „In puncto Effektivität ist der Sicherheitsgurt im Auto unschlagbar. Nichts schützt besser als der Gurt. Deswegen rate ich allen Autofahrern und Insassen dringend, sich auch auf kurzen Strecken anzuschnallen – für ihre eigene Sicherheit und die ihrer Mitreisenden.“

– Presseinformation des ADAC –
Foto: Dekra