Motorradsaison: Gute Vorbereitung auf die Ausfahrten wichtig

Die steigenden Frühlingstemperaturen haben in den letzten Wochen die Menschen ins Freie und viele Biker auf ihr geliebtes Gefährt gelockt. Motorradfreunde sollten sich und ihre Maschine gewissenhaft auf die ersten Ausfahrten nach der langen Winterpause vorbereiten. Um schwere Unfälle zu vermeiden, setzt der Landesbetrieb zudem auf zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen an viel befahrenen Strecken.

Mit dem Motorrad auf der Landstraße. Foto: Straßen.NRW.
Mit dem Motorrad auf der Landstraße. Foto: Straßen.NRW.
Als effektives Mittel gegen zu hohes Tempo haben sich etwa die so genannten Rüttelstreifen auf einzelnen Streckenabschnitten bewährt. Diese etwa 1,5 Zentimeter hohen Erhebungen quer zur Fahrbahn sollen Raser vor Gefahrenstellen dazu bringen, vom Gas zu gehen. Insgesamt gibt es derzeit zwölf Stellen mit Rüttelstreifen im Land. 2003 hatte der Landesbetrieb auf der B514 bei Kalldorf erstmals einen Streckenabschnitt mit Rüttelstreifen ausgestattet, allein in der Saison 2014 kamen die L856 bei Hirschberg, die L707 bei Herscheid und die L687 bei Rönkhausen hinzu. „Die kleinen Wölbungen aus Gussasphalt auf der Strecke erhöhen – in Kombination mit entsprechenden Warnhinweisen – tatsächlich die Aufmerksamkeit. Nach über zehn Jahren Erfahrung zeigt sich, dass auf Abschnitten mit Rüttelstreifen die Unfallzahlen zurückgehen und die Geschwindigkeit sinkt“, so Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW.

Bewährt haben sich ebenso Schutzplanken, die mit einem so genannten Unterfahrschutz ausgerüstet sind, damit die Verletzungen der Fahrer bei einem Sturz und einem „Durchrutschen“ möglichst gering ausfallen. Fast 60 Kilometer Bundes- und Landesstraßen sind auf diese Weise bereits sicherer geworden, vor allem auf populären Zweiradstrecken im Rheinland sowie im Sauer- und Siegerland. Ein weiteres Element sind spezielle Anpralldämpfer für Motorradfahrer an Schutzplanken in unfallträchtigen Kurven. 15.000 Stück stehen mittlerweile in Nordrhein-Westfalen. Rot-weiße Leiteinrichtungen erhöhen ebenfalls die Sicherheit, genauso wie Poller aus Kunststoff, weil sie im Gegensatz zu den üblichen Stahlpfosten beim Aufprall nachgeben.

Gefahrenstellen per Mail-Hotline melden
„Unsere Abteilung Verkehrssicherheit wertet das Unfallgeschehen kontinuierlich aus, und wenn sich bei Motorradfahrern beliebte Strecken als Unfallschwerpunkt entpuppen, ergreifen wir gezielt Maßnahmen, um vor Ort Abhilfe zu schaffen“, erläutert Winfried Pudenz. Um potenzielle Gefahren noch besser identifizieren zu können, hat Straßen.NRW zusätzlich eine Mail-Hotline eingerichtet. Aufmerksame Biker können unter heinrich.bergerbusch@strassen.nrw.de Stellen melden, die ihnen kritisch erscheinen.

Allerdings: Ein Patentrezept gegen Motorradunfälle gibt es nicht und nicht jede Strecke kann man durch passive Sicherheitsmaßnahmen entschärfen. Rüttelstreifen können zum Beispiel nur auf Geraden zum Einsatz kommen. Sie müssen zudem ausreichend von der Gefahrenstelle entfernt sein, damit der Motorradfahrer die Chance hat, sein Verhalten zu korrigieren. Umfahren können sollte der Biker die Erhebungen auch nicht, das würde den Gegenverkehr gefährden.

Videoclips mit Fahrtipps von Hannes Jaenicke Am Ende hat es aber vor allem jeder selbst in der Hand. Jeder kann aktiv dafür Sorge tragen, dass Begeisterung nicht in Leichtsinn umschlägt. „Runter vom Gas – Mach dich fit für die Landstraße“ fordern deshalb auch das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in einer Kampagne. Schauspieler und Biker Hannes Jaenicke zeigt in drei kurzen Videoclips, worauf es für einen guten Start in die Motorradsaison ankommt. Mehr unter: www.runtervomgas.de

– Pressemeldung und Foto: Landesbetrieb Straßenbau NRW –