ESP auch beim Gebrauchtwagenkauf wichtig
Vor 20 Jahren, im Mai 1995, wurde ESP erstmals serienmäßig in ein Luxus-Coupé eingebaut, danach in weitere Oberklassefahrzeuge. Doch erst der sogenannte Elchtest brachte 1997 den Durchbruch, weil Mercedes sich daraufhin entschloss, die A-Klasse und später auch den Smart serienmäßig mit ESP auszurüsten. Somit war das Sicherheits-Extra, das – innerhalb der physikalischen Grenzen – das Schleudern nicht nur beim Ausweichen verhindert, auch in den unteren Fahrzeugklassen angekommen.
Dennoch hatte nach zehn Jahren, im Jahr 2005, erst knapp 25 Prozent des Fahrzeugbestandes in Deutschland ESP an Bord. Siegfried Brockmann erinnert sich: „Anfangs war es gar nicht so leicht, Automobilindustrie und Autofahrer zu überzeugen, in das Sicherheitsplus durch ESP zu in-vestieren.“ Schon früh hatten Unfallforscher gefordert, ESP in alle Fahr-zeugklassen serienmäßig einzubauen.
Um auch die Autofahrer zu überzeugen, startete die UDV die Kampagne „Schutzengel – ESP“ und unterstützte potentielle Autokäufer mit einer Datenbank, die die Verfügbarkeit von ESP in Neuwagen recherchierbar machte. Für ältere Fahrzeuge gab es eine Liste, die es auch Käufern von Gebrauchtwagen ermöglichte festzustellen, ab wann welches Modell mit dem Anti-Schleuder-System ausgerüstet war.
Dennoch sind auch heute noch rund 15 Prozent aller Autos auf Deutschlands Straßen ohne ESP unterwegs. „Vor allem für Fahranfänger, die oft Käufer von billigen Gebrauchtwagen sind“, so Siegfried Brockmann, „ist es wichtig, aus Sicherheitsgründen ein ESP-Fahrzeug zu erwerben.“ Deshalb ist auch weiterhin unter www.udv.de/esp die ESP-Datenbank abrufbar.
Angesichts neuer Fahrerassistenzsysteme, wie die automatische Notbremse, der Abbiegeassistent oder der Spurverlassenswarner, fordert Siegfried Brockmann die Automobilindustrie auf, noch schneller als beim ESP, moderne Sicherheitssysteme serienmäßig in allen Fahrzeugklassen anzubieten. „Der Autokäufer erkennt das Sicherheitsplus anfänglich oft nicht und zögert, wenn es Aufpreis kostet.“
– Pressmeldung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) –
Fotos: Petra Grünendahl