Unfälle durch Raser: Selbstüberschätzung ist ein großes Problem

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ADAC fordert Runden Tisch und zweite Ausbildungsstufe für Fahranfänger

Schon wieder ist in Köln ein Unbeteiligter offenbar nach einem illegalen Autorennen in der Innenstadt ums Leben gekommen. Der Radfahrer (26) wurde von einem außer Kontrolle geratenen Fahrzeug getroffen.

Nach Ansicht des ADAC sind es vor allem junge Männer mit einer hohen Risikobereitschaft, die sich zu illegalen Autorennen verabreden. „Dabei gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Das blenden diese Raser komplett aus“, sagt Dr. Roman Suthold, Verkehrsexperte beim ADAC Nordrhein. Demnach wollen Raser sich etwas beweisen und anderen imponieren. Auch das soziale Umfeld spielt dabei eine Rolle.

Der ADAC fordert ein konsequentes Vorgehen der Behörden gegen die Raser-Szene und schlägt die kurzfristige Einberufung eines Runden Tisches unter Beteiligung von Stadt, Polizei und Verkehrsverbänden vor.

Außerdem setzt sich der ADAC präventiv für eine verbindliche zweite Stufe der Fahrausbildung für Fahranfänger ein. In diesem Rahmen müssten die jungen Autofahrer zum Beispiel ein spezielles Fahrsicherheitstraining absolvieren und ein psychologisches (Gruppen-)Gespräch führen. Dabei geht es auch darum, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu lernen, welche Konsequenzen etwa ein Unfall haben kann. Nach Meinung des ADAC ist die Selbstüberschätzung vieler junger Fahrer ein großes Problem.

In Österreich gibt es bereits eine entsprechende Regelung. Dort sind die Unfallzahlen in dieser Altersgruppe gesunken. Laut der aktuellen Verkehrsunfallstatistik für NRW haben junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren einen Bevölkerungsanteil von 8 Prozent, sie verursachten aber im vergangenen Jahr 18,5 Prozent aller Pkw-Unfälle.

– Pressemeldung vom ADAC Nordrhein –
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