Fußgänger in der dunklen Jahreszeit besonders gefährdet

udv_gdvZur Winterzeitumstellung am kommenden Wochenende warnt die Unfallforschung der Versicherer (UDV): Fußgänger sind in der dunklen Jahreszeit stärker gefährdet und müssen ganz besonders aufpassen. Während in jedem Monat der Sommerzeit durchschnittlich 32 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kommen, sind es in Monaten der Winterzeit mit 60 fast doppelt so viele.

Auf den meist schlecht oder gar nicht beleuchteten Landstraßen starben vier Fünftel der im Jahr 2014 getöteten Fußgänger bei Dämmerung oder Dunkelheit. Aber auch im meist besser beleuchteten innerstädtischen Bereich ist für Fußgänger das Risiko, getötet zu werden, in den Monaten November bis März fast doppelt so hoch wie in den anderen Monaten.

Insgesamt starben im Jahr 2014 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 523 Fußgänger im Straßenverkehr, davon mehr als jeder Dritte (219) in den Monaten November bis Januar.

UDV-Leiter Siegfried Brockmann rät in diesem Zusammenhang: „Fußgänger sollten möglichst helle oder mit reflektierenden Streifen versehene Kleidung tragen. Eltern sollten bei Kleidung, Schuhen und Schulranzen der Kinder auf eine Ausstattung mit Reflektoren achten.“

Aber auch richtiges, vorausschauendes Verhalten ist wichtig: Überqueren sollten Fußgänger Straßen möglichst nur an einer gut beleuchteten Stelle und nie durch parkende Fahrzeuge verdeckt. Doch auch hier gilt in der dunklen Jahreszeit höchste Vorsicht, vor allem bei Fahrzeugen, die von rechts kommen. Bei spärlicher Beleuchtung sehen die Fahrer den linken Straßenrand schlechter.

Auf einer dunklen Landstraße sollte man, wenn irgend möglich, gar nicht zu Fuß gehen, falls kein separater Gehweg vorhanden ist. „Das ist lebensgefährlich. Autofahrer können einen Fußgänger, erst recht, wenn er dunkel gekleidet ist, oft gar nicht oder nur viel zu spät erkennen“, sagt Brockmann.

Doch auch Autofahrer können etwas tun: Sie sollten nach Ansicht der UDV beim Autokauf auf moderne Beleuchtungssysteme achten. Neben Xenonscheinwerfern sind mittlerweile auch LED-Scheinwerfer auf dem Markt. Beide Systeme sind in der Regel heller als normales Halogenlicht und haben dazu immer eine automatische Höhenverstellung.

Unabhängig vom Leuchtmittel sind aber Zusatzfunktionen wie beispielsweise das dynamische Kurvenlicht oder intelligente Lichtverteilungen sehr sinnvoll. Diese Systeme sind in der Lage, Landstraßen bei Kurvenfahrt besser auszuleuchten, oder sie vergrößern gezielt die ausgeleuchtete Fläche im Kreuzungsbereich.

Inzwischen gibt es in der Oberklasse auch Fahrzeuge mit einer Dauerfernlicht-Funktion, bei denen der vorausfahrende oder entgegenkommende Verkehr „ausgeschnitten“ und damit nicht geblendet wird. Solche hochentwickelten Systeme sind auch in der Lage, vor dem Fahrzeug befindliche Fußgänger gezielt anzuleuchten, um die Aufmerksamkeit des Fahrers auf potentiell gefährdete Personen zu lenken.

Und noch ein Tipp: Schon das regelmäßige Reinigen der Scheinwerfergläser kann im Winter für bessere „Weitsicht“ sorgen.

– Pressemitteilung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im
GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft –