Am Bahnübergang: Auf Lichtzeichen achten

Unfälle an Bahnübergängen sind im Vergleich zum Straßenverkehr selten und seit Jahren rückläufig.

Sei es, weil es immer weniger Schiene-Straße-Kreuzungen gibt oder die Übergänge technisch besser gesichert sind. Allerdings: Kollisionen dieser Art enden oft tragisch und sind im vergangenen Jahr um 21 auf 171 gegenüber dem Vorjahr gestiegen, jede vierte endete tödlich.

Die besondere Schwere der Unfälle liegt in der Natur der Schienenfahrzeuge: Sie sind schwer, schnell und kommen bei einer Vollbremsung erst nach einem Kilometer zum Stehen.

Die modernen Bahnen rollen zudem auf leisen, spät zu hörenden Rädern und können nicht ausweichen. Über 90 Prozent der Unfälle gehen nach Angaben der Deutschen Bahn auf das Konto von Autofahrern und Fußgängern.

„Viele kennen die Bedeutung des Andreaskreuzes nicht, sind unaufmerksam oder leichtsinnig“, erklärt eine Sprecherin. Als hauptsächlichen Grund für den jüngsten Anstieg nennt sie das Umfahren von Halbschranken. Große Probleme hätten Autofahrer aber auch mit Lichtzeichen und Blinklicht. Aufklärung tut Not.

Die Zeichen und ihre Bedeutung
Alle 17 509 Bahnübergänge in Deutschland werden mit Verkehrsschildern und Straßenmarkierungen angekündigt, mehr als die Hälfte ist darüber hinaus technisch mit Schranken, Blink-oder Lichtzeichen gesichert.

Am Anfang steht das Schild „Bahnübergang“. Ab hier darf bis zu den Gleisen nicht mehr überholt werden. Baken mit drei, zwei und einem Streifen weisen rechts und links der Straße im Abstand von jeweils 80 Metern auf die Entfernung zur Kreuzung Bahn-Straße hin.

Sie werden oft kombiniert mit Zeichen zur Tempobegrenzung. Das Andreaskreuz warnt unmittelbar vor dem Übergang vor den Zügen. Die haben absolute Vorfahrt.

Häufig deuten Verkehrsteilnehmer die Lichtsignale falsch. Sie vergleichen das rote Blinklicht mit dem Ampel-Gelb und halten nicht an. An Bahnübergängen mit Blinklicht und Lichtzeichen knallt es deshalb auch überproportional häufig.

Richtig ist: Leuchtet und blinkt Rot, muss gestoppt werden, auch wenn die Schranken noch oben sind. Das gilt ebenso bei gelbem Licht. Sind die Schranken ganz geöffnet und alle Lichter erloschen, darf weitergefahren werden.

Panne auf den Gleisen
Immer wieder bleiben Fahrzeuge mit einer Panne auf den Gleisen liegen. Fahrer und Insassen sollten in diesem Fall schnellstmöglich Fahrzeug und Bahngleise verlassen sowie über die Notrufnummer 112 die Polizei informieren.

Regeln, die Leben retten:

  • Verkehrs- und Lichtzeichen kennen und befolgen.
  • Ab dem Zeichen „Bahnübergang“ das Tempo drosseln, bremsbereit fahren und nicht mehr überholen.
  • Am Bahngleis nach rechts und links schauen. Nähert sich ein Zug, sofort anhalten.
  • Vorsicht besonders an technisch ungesicherten Übergängen: Radio leiser stellen, Kopfhörer abnehmen und auf akustische Signale hören.

– Pressemeldung des ZDK Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe –