In Praxisfragen fit, in der Theorie unsicher: ADAC fragte Wissen der Autofahrer ab

In Praxisfragen fit, in der Theorie unsicher Foto: ADAC /  Dietmar Denger.
In Praxisfragen fit, in der Theorie unsicher Foto: ADAC / Dietmar Denger.
In Praxisfragen sattelfest, in der Theorie nicht ganz so sicher – das ist das Ergebnis der jüngsten ADAC-Umfrage zum Wissen der Autofahrer. Etwa die Hälfte der theoretischen Fragen rund um Verkehrsregeln und Fahrverhalten beantworteten die Interviewten richtig. Der praktische Teil gelang mit 83 Prozent fehlerfrei gelöster Aufgaben wesentlich besser.

Punkten konnten vor allem die Männer: 67 Prozent wussten bei mehr als der Hälfte der Fragen Bescheid. Bei den Frauen waren es 49 Prozent. Sie allerdings schätzten ihr Wissen deutlich realistischer ein. Während sich nur zwölf Prozent der Autofahrerinnen für besser als die anderen Autofahrer hielten, bewertete sich fast die Hälfte der Männer als besser oder gar viel besser. In der Realität aber waren 42 Prozent schlechter als ihre Selbsteinschätzung. Bei den Frauen betrug die Quote lediglich 29 Prozent.

Erfreuliches Ergebnis der Umfrage: 82 Prozent der Befragten wussten, dass Kinder unter drei Jahren in einem passenden Kindersitz gesichert werden müssen. Fast zwei Drittel waren sich darüber im Klaren, dass man nur bei ausgeschaltetem Motor Nachrichten schreiben oder Apps nutzen darf. Und fast so vielen war bekannt, dass ab 0,5 Promille das Autofahren generell nicht mehr erlaubt ist.

Besonders schwer taten sich die Befragten hingegen mit der Anwendung des Reißverschlusssystems (72 Prozent falsch) und der Bildung einer Rettungsgasse (61 Prozent). Größere Unsicherheiten gab es auch bei der Vorfahrt im Kreisverkehr, der richtigen Bereifung im Winter und dem Passieren einer Bushaltestelle.

In der Praxis schnitten die Probanden deutlich besser ab. So fanden fast alle die Batterie ihres Wagens auf Anhieb. 83 Prozent wussten, wo sich ihr Warndreieck versteckt, und konnten es ohne Schwierigkeiten aufbauen. Drei Viertel konnten die Nebelschlussleuchte ohne langes Suchen anschalten.

Die ADAC-Interviewer wollten von den Autofahrer aber auch wissen, was sie am meisten aufregt. Dichtes Auffahren stört fast alle Befragten, gleich dahinter rangieren gewagte Überholmanöver. 88 Prozent der Interviewten ärgern sich, wenn andere Autofahrer sie nicht die Spur wechseln lassen, fast ebenso viele, wenn jemand nicht blinkt. Mehr als die Hälfte ärgert sich über Langsamfahrer. Und immerhin ein gutes Viertel nervt es, wenn sich jemand streng an die Verkehrsregeln hält.

In der repräsentativen Stichprobe haben 1 008 deutschsprachige Autofahrer ab 17 Jahre mit gültigem Führerschein teilgenommen. Sie wurden im Herbst 2015 in ihrer Wohnung und am eigenen Fahrzeug befragt. Der Fragebogen umfasste 13 Fragen im theoretischen und drei im praktischen Teil, daneben wurden persönliche Einschätzungen sowie statistische Angaben abgefragt.

Mehr zum Thema liefert die Februar-Ausgabe der ADAC-Clubzeitschrift Motorwelt, die komplett überarbeitet wurde und sich seit heute völlig neu präsentiert.

Diese Presseinformation finden Sie online unter presse.adac.de. Folgen Sie uns auch unter twitter/adac. Die detaillierten Ergebnisse und den Fragebogen zum Ausfüllen können Sie unter www.adac.de/wissenstest einsehen.

– Presseinformation des ADAC –