Pollen starten immer früher

Schöne Blütenpracht, aber gefährlich: Pollenflug im Frühling. Foto: Petra Grünendahl
Schöne Blütenpracht, aber gefährlich: Pollenflug im Frühling. Foto: Petra Grünendahl
Väterchen Frost hatte noch nicht mal ansatzweise sein Zepter geschwungen, da schwirrten auch schon die ersten Pollen umher. Im Januar gingen Hasel und Erle in die Luft, im Februar starten Ulme, Weide, Pappel & Co. Gräser und Bäume blühen immer früher und produzieren Pollen in höherer Konzentration. Willkommen im Zeitalter des Klimawandels. Für 16 Prozent der Bevölkerung hat damit das große Schniefen, Niesen, Jucken und Tränen begonnen. Die zweite schlechte Nachricht: Die Qual dauert noch bis Oktober. Wo und wann welche Pollen fliegen, darüber geben unter anderem der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) Auskunft.

Autofahrer leiden besonders darunter, birgt das Handicap doch ein hohes Unfallrisiko: Heuschnupfen beeinträchtigt das Fahren wie Alkohol, und während der Niesattacken sind die Lenker Sekunden blind unterwegs. Aber auch Medikamente haben Risiken und Nebenwirkungen. Wie also hält man die Quälgeister aus dem Fahrzeug fern?

Filter wechseln oder einbauen
Immer mehr Hersteller arbeiten mit Asthma- und Allergieexperten zusammen, bauen serienmäßig Systeme zur Innenluftreinigung in ihre Modelle ein und kümmern sich ebenso um Kontaktallergiker. Wer den Pollenfilter allein oder in der Klimaanlage nicht schon an Bord hat, sollte ihn nachrüsten, rät der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Noch wirkungsvoller sind Aktivkohlefilter, die außerdem Gerüche und gesundheitsschädliche Gase abfangen. Die kleine Investition bringt ein großes Plus an Gesundheit und Sicherheit. Auch von der Versicherung gibt es Pluspunkte, wenn nach einem Nies-Unfall der Einbaunachweis vorliegt.

Nach einem Jahr oder 15 000 Kilometern wird der Filterwechsel inklusive Reinigung der Filterbox fällig – spätestens aber dann, wenn Scheiben beschlagen oder schlechte Gerüche die Nase nerven. In Autos mit Klimaanlage gehören der Tausch des Innenraumfilters und die Desinfektion des Verdampfers zum jährlichen Check. Über die Angebote und Serviceleistungen der Autohersteller können sich Allergiker unter www.mein-allergie-portal.com informieren.

Auto putzen und schützen
Herr der Pollenlage werden Fahrzeugbesitzer unter anderem auch mit diesen Handgriffen. Sie legen ihre mit Blütenstaub behafteten Jacken in den Kofferraum und nutzen den Wasch-Stopp gleich zum Saugen der Teppiche und Polster. Auf einer Wachskonservierung verschwindet der Blütenstaub übrigens wesentlich schneller. Beim Fahren gilt: Fenster zu, Klimaanlage an, Sonnenbrille auf. Damit Pilze und Bakterien auf der Verdampfer- und Filteroberfläche erst gar keinen Nährboden finden, sollte die Air Condition wenige Minuten oder Kilometer vor Fahrtende ausgeschaltet werden und das Gebläse weiter laufen. So trocknet der Verdampfer ab.

– Presseinformation des ZDK Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe / ProMotor –
Foto: Petra Grünendahl