- Aktive Händler erzielen überdurchschnittliche Bruttoerträge
- Wachsende Zahl von markenbewussten, aber preissensiblen Kunden
- Vollständige Ergebnisse der Studie werden im Juni vorgestellt
Das Segment der jungen Gebrauchtwagen hat im Automobilhandel in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Und es bietet der Branche großes Potenzial, so das Zwischenergebnis einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) im Auftrag der DEKRA Automobil GmbH, das am Rande des Genfer Automobilsalons vorgestellt wurde: Händler, die das Alterssegment der maximal zwei Jahre alten Gebrauchtwagen aktiv bearbeiten, können bei diesen Fahrzeugen überdurchschnittliche Bruttoerträge erzielen und damit ihr Gebrauchtwagengeschäft deutlich profitabler machen.
Nach den Erkenntnissen der IFA-Experten ist durch die Eigenzulassungen der Hersteller und Händler das Angebot im Alterssegment unter zwei Jahren in den letzten Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig gebe es eine wachsende Zahl von Autokäufern, die junge Gebrauchtwagen als eine attraktive Alternative zum Kauf eines Neuwagens ansehen. Händler könnten von dieser Entwicklung profitieren, wenn sie das Geschäft professionell betreiben. So konnten diejenigen Händler, deren verkaufte Gebrauchtwagen zu mehr als 25 Prozent aus jungen Gebrauchtwagen bestanden, einen durchschnittlichen Bruttoertrag in diesem Bereich von 7,0 Prozent erreichen. Demgegenüber erzielten die Händler mit einer jungen Gebrauchtwagen-Penetrationsrate von unter 20 Prozent einen durchschnittlichen Bruttoertrag von lediglich 6,2 Prozent.
Nach Auffassung von IFA-Direktor Professor Dr. Willi Diez stecken im Segment der jungen Gebrauchtwagen noch interessante Möglichkeiten: „Mit jungen Gebrauchtwagen können Hersteller und Händler die wachsende Zahl von markenbewussten, aber gleichzeitig preissensiblen Kunden erreichen. Anstatt auf Neuwagen hohe Rabatte geben zu müssen, bieten junge Gebrauchtwagen die Chance, Fahrzeuge mit geringen Nachlässen auf den Angebotspreis verkaufen zu können.“
Allerdings nutzten viele Händler die Chancen in diesem Alterssegment noch nicht richtig; die Spannweite im Hinblick auf die erzielten Bruttoerträge sei sehr groß. So erzielten 22,7 Prozent der Händler bei jungen Gebrauchtwagen Bruttoerträge von über 8 Prozent, während gleichzeitig 29,8 Prozent der befragten Händler nur maximal 4,9 Prozent erzielten.
Welche Strategien und Maßnahmen die erfolgreichen von den weniger erfolgreichen Händlern im Segment der jungen Gebrauchtwagen unterscheidet, wird vom IFA Institut jetzt genauer untersucht. Die vollständigen Ergebnisse der Studie mit dem Titel „Junge Gebrauchtwagen – die Factory Outlets der Automobilbranche?“ werden im Juni 2016 präsentiert.
Es ist die inzwischen neunte Studie, die das IFA im Auftrag von DEKRA erstellt. „Als langjähriger zuverlässiger Partner des Automobilhandels wollen wir unsere Kunden in der Branche mit den Forschungsergebnissen des IFA ganz direkt unterstützen“, so Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. „Wir sind gespannt auf die detaillierten Ergebnisse der diesjährigen Studie und hoffen, dass unsere Kunden davon im Bereich junge Gebrauchtwagen konkret profitieren können.“
Über das IFA
Das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen. Mit über 400 Studierenden in zwei automobilwirtschaftlichen Studiengängen und mehr als 20 Professoren und Lehrbeauftragten mit automobilwirtschaftlichem Hintergrund ist die Hochschule Nürtingen-Geislingen das größte automobilwirtschaftliche Ausbildungszentrum an einer deutschen Hochschule. Das IFA-Institut wurde im Jahr 1995 gegründet und hat seither zahlreiche Studien zur Entwicklung des Automobilmarktes, der Automobilindustrie und des Automobilhandels durchgeführt.
– Pressemeldung und Foto: Dekra –