
- Fast drei Viertel der untersuchten Fahrzeuge mit Mängeln
- Mängelquote über die letzten Jahre mit leicht abnehmender Tendenz
- Ältere Fahrzeuge sind deutlich mängelanfälliger
Die Fahrzeuge von jungen Autofahrerinnen und Autofahrern haben nach wie vor teilweise gravierende Sicherheitsmängel. Das ist die Bilanz der zehnten Auflage der Verkehrssicherheitsaktion SafetyCheck, die die Sachverständigenorganisation DEKRA in Kooperation mit der Deutschen Verkehrswacht und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat veranstaltet. Rund 15.000 junge Fahrerinnen und Fahrer nahmen an der Aktion teil – bei fast drei Vierteln der Autos stellten die DEKRA Experten Mängel fest. Beim SafetyCheck konnten junge Autobesitzer ihre Fahrzeuge bundesweit in einer der 75 DEKRA Niederlassungen kostenlos untersuchen lassen. Der Abschlussbericht der Aktion 2016 wird in diesen Tagen an den Schirmherrn, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, übergeben.
„Die Geschichte der Aktion SafetyCheck in den vergangenen zehn Jahren zeigt ganz deutlich: Beim Einsatz für die Verkehrssicherheit sind Beharrlichkeit und Geduld gefragt. Nachhaltige Wirkungen zeigen sich langsam“, so Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. „So ist bei der Mängelquote der untersuchten Fahrzeuge eine leicht abnehmende Tendenz zu verzeichnen: Vor fünf Jahren lag sie Quote noch bei 81 %, heute sind es noch 73 %. Das macht einerseits Mut. Andererseits bedeuten diese Zahlen aber auch: Immer noch stellen unsere Sachverständigen fast bei drei von vier Fahrzeugen technische Mängel fest. Es bleibt also noch viel zu tun.“
Junge Fahrerinnen und Fahrer sind, vor allem aus Kostengründen, oft mit alten Autos unterwegs. Die Fahrzeuge, die im Rahmen des SafetyCheck 2016 untersucht wurden, waren im Durchschnitt 12,3 Jahre alt. Das sind über drei Jahre mehr als der Pkw-Gesamtbestand in Deutschland, der laut KBA-Statistik im Schnitt 9,2 Jahre alt ist. Die Auswertung der Aktion belegt auch 2016, dass die Mängelquote mit zunehmendem Fahrzeugalter stark ansteigt. So liegt die Mängelquote bei den weniger als drei Jahre alten Fahrzeugen bei 28 %. Im Alter von 7 bis 9 Jahren steigt sie auf 66 %, bei den 13- bis 15-jährigen auf 83 %. Auch bei den Baugruppen bleibt das Bild fast unverändert: 46 % aller Fahrzeuge hatten Mängel an Fahrwerk, Rädern/Reifen und Karosserie, 40 % an Beleuchtung, Elektrik und Elektronik, 33 % an der Bremsanlage.
Die Ausstattungsquote mit elektronischen Sicherheitssystemen steigt weiter auch bei den älteren Fahrzeugen. Neun von zehn Fahrzeugen beim SafetyCheck 2016 waren mit ABS (91,6 %) und Airbag (92,9 %) ausgestattet. Sechs von zehn Fahrzeugen (60,7 %) hatten ESP/ASR an Bord. Keines der drei Systeme hatten nur noch 6,4 % der untersuchten Fahrzeuge verbaut. Wie wichtig es ist, diese Systeme auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen, beweisen die Ergebnisse auch 2016: 6,0 % der ESP/ASR-Systeme, 2,5 % der Airbags und 2,1 % der Antiblockiersysteme mussten bemängelt werden.
Die Initiatoren des SafetyCheck wollen junge Fahrerinnen und Fahrer für die Bedeutung der technischen Fahrzeugsicherheit sensibilisieren, ebenso wie für die Risiken des Straßenverkehrs insgesamt. Denn nach wie vor ist in Deutschland das Risiko der 18- bis 24-Jährigen, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, fast doppelt so hoch wie für die Bevölkerung im Durchschnitt.
„Mit dem kostenlosen Fahrzeug-Check und der Beratung durch Experten leisten die Deutsche Verkehrswacht, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und DEKRA einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die Aktion weckt Aufmerksamkeit für das Thema, richtet sich gezielt an junge Menschen und schafft einen praktischen Nutzen“, so der Schirmherr des DEKRA SafetyCheck, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.
– Presseinformation und Foto: Dekra –