Lernen für den sicheren Schulweg

Schon vor der Einschulung lernen? Aber klar doch und unbedingt. Zu viel stürmt am ersten Schultag auf die Erstklässler ein: neuer Alltag, neue Umgebung, neue Freunde.
 
Da sollte das Einmaleins im Straßenverkehr schon in den kleinen Köpfen sitzen.
 
Die Mühe tut Not. Allein im vergangenen Jahr verunglückten laut Datenbank Statista 28 547 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr, 312 mehr als ein Jahr zuvor. Höchste Zeit also, die Knirpse, aber auch Eltern und Autofahrer auf die Wegstrecke vorzubereiten. Die wichtigsten Lektionen.
 

Vorsicht: Schulanfänger im Straßenverkehr!
Foto: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe / Somenski/Fotolia.
Lektion 1: So ticken Erstklässler
Erstklässler können weder über Autos hinweg schauen, noch Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einschätzen. Sie sind auch noch nicht in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Andererseits sind die ABC-Schützen wissbegierig und wurden in den Kitas fachkundig auf die Verkehrswirklichkeit vorbereitet. Das schafft Selbstvertrauen und Selbstständigkeit.
 
Lektion 2: Vorausschauend fahren
Für Autofahrer gilt: Besonders vor Schulen und in Wohngebieten bremsbereit, vorausschauend und im Schritttempo unterwegs sein. Vorsicht ist besonders zu Schulanfang und -ende sowie an Bus- und Straßenbahnhaltestellen geboten.
 
Nähern sich Busse und Straßenbahnen Haltestellen mit Warnblinklicht, gilt Überholverbot – übrigens auch für den Gegenverkehr. Erst wenn der Bus steht, darf mit maximal 7 km/h vorbeigefahren werden.
 
An Zebrastreifen haben Fußgänger absoluten Vorrang. Schon wenn sich Kinder nähern heißt es: runter vom Gas und anhalten.
 
Lektion 3: Besser zu Fuß als im „Taxi Mama“
„Das eigentliche Problem sind überfürsorgliche Eltern“, sagt Thomas Moss von der Deutschen Verkehrswacht und Projektleiter ‚Sicher zur Schule‘. „Wer seine Sprösslinge bis vor das Schultor chauffiert, beraubt sie wichtiger Kompetenzen. Sie erfahren nicht wie es ist, zwischen zwei Autos die Straße zu überqueren, oder dass ein LKW plötzlich aus einer Einfahrt auf den Gehweg brausen könnte.“
 
Nur in der Verkehrswirklichkeit bekommen die ABC-Schützen ein Gefühl für Raum und Entfernung. Wo es also möglich ist, sollten Kinder immer zu Fuß gehen.
 
Lektion 4: Auf den Schulweg vorbereiten
Der kürzeste Weg zur Schule ist oftmals nicht der sicherste und mit Gefahren gespickt: unübersichtliche Kreuzungen, lange Ampelphasen, schmale Gehwege. Für diese Fälle gibt es Schulwegpläne. Sie enthalten sichere Übergänge, Einsatzorte von Schülerlotsen, gefährliche Straßenstellen und viele Tipps für die Verkehrssicherheit.
 
Danach heißt es üben, üben, üben. Auch zu den Zeiten, in denen die kleinen Mäuse später zur Schule laufen und solange, bis sie den Weg kennen und meistern.
 
Dem leuchtenden Vorbild der Eltern folgt die leuchtende Kleidung für den Nachwuchs. Alles sollte hell sein und möglichst strahlen: Jacken, Schulranzen, Westen, Kappen.
 
Lektion 5: Kinder im Auto sichern
Auch wenn die Fahrt kurz ums Eck endet – Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 1,50 Meter sind, müssen vorschriftsmäßig in einem Kindersitz transportiert werden. Das gilt für die eigenen und die mitfahrenden Kinder der Nachbarn. Da klickt’s leider noch nicht bei allen Eltern. Sie riskieren das Leben der Kleinen, außerdem ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg.
 
Lektion 6: Verkehrsregeln einhalten
Eigentlich banal, aber gerades deshalb gefährlich: Gestresste Eltern ignorieren vor der Schule die Verkehrsregeln. Thomas Moss: „Da wird in dritter Reihe oder in Einfahrten geparkt, und die Kinder klettern auf der Straßenseite aus dem Auto. Das blanke Chaos. Da sollten viele Eltern selbst nochmal die Verkehrs-Schulbank drücken.“ Immer mehr Städte und Gemeinden entschärfen die Situation mit der Einrichtung von Elternparkplätzen.
 
– Presseinformation des ZDK Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe –
Foto: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe / Somenski/Fotolia