Gutes Hören für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Ohren auf: Wer gut hört, schaut auch hin!

Gutes Hören im Straßenverkehr ist wichtig, denn wer nicht gut hört, kann herannahende Fahrzeuge überhören und akustische Warnsignale wie Hupen oder Fahrradklingeln nur schwerer wahrnehmen. Foto: Olaf Malzahn / Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR.
Der Herbst ist da. Kürzere, dunklere Tage mit Regen oder Nebel sorgen für schlechte Sichtverhältnisse im Straßenverkehr – für Radfahrer und Fußgänger genauso wie für Autofahrer. Dabei wird dem guten Hören im Vergleich zum guten Sehen oft weniger Bedeutung beigemessen. Ein optimales Gehör sorgt jedoch ebenfalls für Sicherheit im Straßenverkehr: Nur wer gut sieht und auch gut hört ist sicher unterwegs!
 
Die Wahrnehmung über die Augen wird durch die Ohren unterstützt. Um herannahende Autos, Fahrradklingeln, ein Martinshorn und andere Signalgeräusche rechtzeitig wahrnehmen und entsprechend reagieren zu können, ist gutes Hören mit beiden Ohren, das sogenannte Richtungshören, wichtig. Dabei erkennt das Gehirn, aus welcher Richtung die Geräusche kommen. Besonders bei schlechten Sichtverhältnissen kann das entscheidend sein: In einer gefährlichen Situation lenkt das Gehör reflexartig den Blick zur Gefahrenquelle – wer gut hört, schaut auch hin.
 
Hören ist dabei ein individuelles Vermögen. Mit zunehmendem Alter nimmt das Hörvermögen oft ab. Der Betroffene und auch seine Umgebung passen sich dem schwindenden Hörvermögen an. So kann die Hörminderung über lange Zeit unbemerkt voranschreiten.
 
Während ein Sehtest bei der Führerscheinprüfung per Gesetz vorgeschrieben ist, ist der Hörtest freiwillig. Vielen Fahranfängern und „Langzeit-Fahrern“ ist deshalb gar nicht bewusst, dass ein Check der Ohren ebenfalls eine wichtige Maßnahme wäre, um im Straßenverkehr sicher unterwegs zu sein. Der Bundesinnung der Hörakustiker (biha) ist es ein zentrales Anliegen, auf gutes Hören im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und auf die Notwendigkeit von regelmäßigen Hörtests hinzuweisen – ganz unabhängig vom Alter des Verkehrsteilnehmers.
 
„Jedem Verkehrsteilnehmer ist gut geraten, einen qualifizierten Hörtest beim örtlichen Hörakustiker oder beim HNO-Arzt zu machen, um seine Hörfähigkeit zu überprüfen“, sagt Hörakustiker-Meisterin Marianne Frickel, Präsidentin der biha. „Ein Hörtest beim Hörakustiker ist in der Regel kostenlos und dauert nicht lange. Dafür weiß man hinterher, ob das Gehör einwandfrei funktioniert oder ob Unterstützung in Form eines Hörsystems sinnvoll wäre.“
 
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit rund 6.400 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
 
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er – wenn der gesetzliche Anspruch besteht – die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung.
 
Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha)
Foto: Olaf Malzahn / Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR