Sicher mit dem E-Scooter unterwegs

Tipps zum Kauf, richtigen Bremsen und Abbiegen

ADAC Tipps zum Bremsen mit dem E-Scooter: Position und Haltung des Fahrers entscheiden über den Bremsweg. Foto: Rasmus Kaessmann / ADAC.
Mehr als 30.000 E-Scooter sind als Sharing-Fahrzeuge in Deutschland unterwegs und auch die Zahl der privat gekauften Fahrzeuge steigt. Doch worauf muss man beim Kauf und vor allem beim Fahren mit den elektrischen Scootern achten? Der ADAC hat dazu einige Tipps und Empfehlungen zusammengestellt. Neben Helm (nicht verpflichtend) und Haftpflichtversicherung (verpflichtend mit Versicherungskennzeichen), sind beim E-Scooter-Fahren vor allem zwei Vorgänge besonders zu beachten: Bremsen und Abbiegen mit Handzeichengeben.

Der Bremsweg lässt sich durch Position und Haltung auf dem E-Scooter beeinflussen und kontrollieren. Die ADAC Experten empfehlen, sich am besten so weit hinten wie möglich auf das Trittbrett zu stellen und die Knie leicht zu beugen, das erleichtert Balance und Reaktionsvermögen und verlagert den Schwerpunkt nach hinten und nach unten. So kann eine höhere Verzögerung erreicht werden, ohne dass ein Überschlag droht. Um den E-Scooter möglichst schnell anzuhalten, sollte man die Vorderradbremse so kräftig ziehen, dass das Hinterrad gerade nicht abhebt. Die Hinterradbremse kann auf ebener und gerade verlaufender Bremsstrecke notfalls bis zum Radblockieren betätigt werden.

Ein weiterer kritischer Punkt beim Fahren mit dem E-Scooter ist das Abbiegen. Es ist zwar vorgeschrieben, beim Abbiegen Handzeichen zu geben. Bei nur einer Hand am Lenker wird es jedoch wackelig und unsicher. Die ADAC Experten empfehlen deshalb, ausschließlich zum Handzeichengeben eine Hand vom Lenker zu nehmen und das am besten nur beim Geradeausfahren. Wenn möglich, sollte man das Handzeichen auf einem ebenen und glatten Fahrbahnabschnitt geben, da Unebenheiten einhändiges Fahren zusätzlich erschweren. Dabei sollten beide Füße nebeneinander auf dem Trittbrett stehen. Einfach zu bedienende Blinker könnten Abhilfe schaffen, daher appelliert der ADAC an die Hersteller, E-Scooter sowohl hinten als auch an der Lenkstange mit Blinkern auszustatten, auch wenn diese nicht per Gesetz gefordert sind.

Abbiegen und Bremsen sollten vor der ersten Fahrt im Straßenverkehr auf großen und möglichst wenig befahrenen Teerflächen geübt werden. Dabei auf jeden Fall geeignete Schutzausrüstung tragen.

Wer sich selbst einen Scooter kaufen möchte, der sollte vorher seine persönlichen Anforderungen kennen: Auf welchen Strecken (z.B. Kopfsteinpflaster, Anstiege) fährt man den Scooter, passt die maximale Zuladung zum eigenen Körpergewicht und erfüllt der E-Scooter die in Deutschland geltenden Zulassungsvoraussetzungen. Darüber hinaus sollte man beim Kauf auf die Transporteigenschaften (vor allem Gewicht und Klappmöglichkeiten) und einen effektiven Antrieb (ADAC Empfehlung mindestes 250 Watt) mit ordentlicher Reichweite achten. Große Räder erhöhen die Stabilität beim Fahren und auch ein längerer Radstand verbessert die Fahrdynamik. Hier empfehlen die ADAC Experten einen Wert von mindestens 95 cm. Wichtig ist auch eine gute, möglichst in den Scooter integrierte Beleuchtung.

Weitere Tipps zum Kaufen und Fahren von E-Scootern gibt es unter https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektrofahrzeuge/e-scooter-fahren/
ADAC
Foto: Rasmus Kaessmann