Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte sich vor dem Start ausreichend Zeit für die Ladungssicherung nehmen. Dazu rät der ADAC Nordrhein. Nicht oder falsch gesichertes Gepäck kann Unfälle und Bußgelder zur Folge haben. „Bei einem Frontalcrash mit gerade einmal 50 km/h fliegt jeder ungesicherte Gegenstand sofort durch das Auto. Dabei kann er Kräfte entwickeln, die dem 30- bis 50-fachen des Eigengewichts entsprechen“, warnt Technik-Experte Heinz-Gerd Lehmann. Der ADAC Nordrhein erklärt, wie es richtig geht:
Schwere Gegenstände gehören im Kofferraum direkt nach unten an die Rücksitzlehne, leichtere Gepäckstücke stabil und möglichst ohne Spielraum nach oben. Wenn das Gepäck über die Höhe der Rücksitzlehne reicht, empfiehlt der Club bei Kombi-Modellen ein stabiles Laderaumgitter oder Netz. Lose Kleinteile transportiert man am besten in Boxen. Die Ladung im Kofferraum kann mit einer Decke abgedeckt und mit Spann- und Zurrgurten gesichert werden. Diese werden diagonal in die Zurrösen am Ladeboden eingefädelt. Befinden sich unter dem Kofferraumboden wichtige Dinge wie Warnweste, Pannendreieck und Verbandskasten, sollten diese vor dem Beladen an einem leicht zugänglichen Ort verstaut werden, damit sie im Notfall schnell griffbereit sind.
„Die Rücksitzbank gibt zusätzlich Stabilität und sollte nur umgeklappt werden, wenn es aufgrund der Gepäckmenge erforderlich ist“, rät Heinz-Gerd Lehmann. Wer Gegenstände auf der Rückbank verstaut, kann diese mit den Fahrzeuggurten befestigen. Besonders schwere Teile sind im hinteren Fußraum sicher aufgehoben. Außerdem sinnvoll: Den Beifahrersitz so weit nach hinten rücken, dass die Ladung keinen Bewegungsspielraum mehr hat.
Auto überladen: Gefährlich und teuer
Zu hohes Gewicht beeinträchtigt die Verkehrssicherheit, der Bremsweg verlängert sich und Ausweichmanöver verlaufen schleppender. Es drohen zudem Bußgelder bis 235 Euro und ein Punkt in Flensburg. Wie schwer das Auto sein darf, steht im Fahrzeugschein unter dem Buchstaben F. Von diesem Wert zieht man das Leergewicht des Fahrzeugs unter G ab. Die Differenz ergibt die Zuladung. Auch die zugelassene Achslast findet man im Fahrzeugschein, unter der Ziffer 8.1 (Vorderachse) und 8.2 (Hinterachse). „Ob das Auto zu voll beladen ist, können Urlauber überprüfen, indem sie das Fahrzeug wiegen lassen“, erklärt Lehmann. Das geht zum Beispiel in den Prüfzentren des ADAC, auf öffentlichen Pkw-Waagen, bei Wertstoffhöfen, Baustoffhandlungen, Sand- und Kieswerken oder Schrotthändlern.
Fahrräder richtig transportieren
Wer Fahrräder mit in den Urlaub nimmt, sollte dies mithilfe geeigneter Trägersysteme tun. Hierfür bieten sich Heck- oder Dachträger an. Um einen Heckträger anbringen zu können, benötigt das Auto eine Anhängerkupplung oder eine stabile Heckklappe. Wichtig dabei: Die Traglast des Trägers und die Stützlast der Anhängerkupplung sowie die im Fahrzeugschein eingetragene Stützlast dürfen nicht überschritten werden. Beim Transport schwerer Pedelecs ist das leicht der Fall. Die Räder sollten zusätzlich mit Spanngurten gesichert sein. Lose Teile wie Luftpumpe, Akku oder Körbe müssen entfernt werden. Innerhalb Deutschlands dürfen die Räder seitlich jeweils höchstens 40 Zentimeter über die Schlussleuchte hinausragen, so dass der Wagen maximal 2,55 Meter breit ist. Wer in ein anderes Land fährt, sollte sich vorab über die dortigen Bestimmungen zu überstehender Ladung informieren.
Voraussetzung für die Fahrradmitnahme auf dem Autodach ist eine Dachreling oder ein vom Autohersteller empfohlenes Trägersystem. Rad und Träger dürfen dabei die zulässige Dachlast nicht überschreiten. Auch hier muss der Fahrradrahmen am Träger festgeschraubt werden, bevor man die Räder mit Schlaufen festschnallt. Wichtig: Vor der Einfahrt in Unterführungen, (Tief-)Garagen und auf Parkplätze mit Sperrbalken immer an die Ladung denken. Der Tipp des ADAC Experten: „Am besten einen Warnhinweis im eigenen Sichtbereich anbringen.“
ADAC Tests zeigen, dass Trägersysteme für die Anhängerkupplung im Vergleich zum Transport auf dem Dach Vorteile haben: Das Beladen fällt leichter und der Kraftstoffverbrauch ist niedriger. Für schwere E-Bikes und Pedelecs kommt der Dachtransport ohnehin weniger in Frage. Generell empfiehlt der ADAC Nordrhein bei der Fahrradmitnahme: Nicht schneller als 120 km/h fahren, keine Abdeckplanen verwenden und während der Fahrt bei einem Kurzstop kontrollieren, ob die Räder noch fest sitzen.
ADAC Nordrhein e. V.