Technik- und Wartungsmängel Grund für Verkehrsunfälle mit Personenschäden

Mängelzahlen aus den Hauptuntersuchungen der KÜS bestätigen Statistiken
Auf unseren Straßen sind nach wie vor die Menschen und ihr Verhalten die Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Zu hohe Geschwindigkeit, zu riskante Fahrweise, Alkohol am Steuer – die Gründe sind bekannt. Sie werden jedes Jahr auf´s Neue in zahlreichen Statistiken erfasst. Aber auch technische Mängel haben einen Anteil am Unfallgeschehen. Dabei ist die Anzahl zwar weniger groß, aber dennoch beachtenswert.
 

Unfallgrund: fehlende Reifenprofiltiefe. Foto: KÜS.
Das Statistische Bundesamt hat kürzlich seine Zahlen zum Unfallgeschehen auf unseren Straßen für das Jahr 2016 veröffentlicht. Bei allen von der Polizei erfassten 2.585.191 Unfällen wurden insgesamt 308.100 Verkehrsunfälle mit Personenschaden registriert. Neben den Ursachen wie etwa überhöhte Geschwindigkeit oder Fahren unter Alkohol- oder Rauschmitteleinfluss wurden auch die Zahlen erfasst, die technische Mängel und Wartungsmängel als Grund für einen Verkehrsunfall belegen. Mit dieser Ursache wurden im Jahr 2016 insgesamt 3.576 Unfälle mit Personenschaden gezählt. Dabei ging es unter anderem um Mängel an der Beleuchtung, der Bereifung, der Bremsanlage und der Lenkung der Fahrzeuge.
 
568 Mal ermittelte die Polizei Mängel an der Beleuchtungsanlage des Fahrzeuges als Ursache für einen Unfall mit Personenschaden. Die Zahlen aus den über 2,8 Millionen Hauptuntersuchungen der KÜS aus dem Jahr 2016 bestätigen diese Statistik. Die Prüfingenieure der KÜS notierten insgesamt 760.442 Mängel an der Beleuchtungsanlage des Fahrzeuges. Dabei kann die Spanne der Bemängelung von der Beschädigung der Beleuchtung über den falschen Einbau bis zum Totalausfall reichen.
 
Die Bereifung von Fahrzeugen wurde im Jahr 2016 insgesamt 1.037 Mal für Unfälle mit Personenschaden verantwortlich gemacht. Auch hier sind die Zahlen der KÜS-Hauptuntersuchungen eindeutig. 94.480 der insgesamt registrierten Mängel bezogen sich auf die Reifen. Die Mängel können hier zu geringe Profiltiefe aber auch Beschädigungen am Reifen oder falsche Montage desselben sein.
 
Ein sicherheitsrelevantes Teil am Fahrzeug ist die Bremsanlage. Bei Unfällen mit Personenschäden stellte die Polizei 2016 insgesamt 722 Mal Mängel an der Bremse als Ursache fest. Bei der KÜS in der Statistik stehen beanstandete Bremsanlagen mit 625.094 registrierten Mängeln in der Liste. Dabei sind Verschleiß an Teilen der Bremsanlage oder Undichtigkeiten der Bremsleitungen häufig aufgezeigte Probleme, die fatale Folgen haben können.
 
151 Mal wurde die Lenkung von verunfallten Fahrzeugen als Ursache von der Polizei notiert. Bei der KÜS steht die Lenkanlage 83.258 Mal als Mangel in der Statistik des Jahres 2016. Defekte Spurstangen oder ausgeschlagene Lager können unter anderem Gründe für die Bemängelung der Lenkanlage sein.
 
„Die Zahlen bestätigen auf eindringliche Weise die Notwendigkeit der periodischen Fahrzeugüberwachung. Wir stellen fest, dass die Autos länger gefahren werden und die Wartungsbereitschaft nachlässt. Diese Entwicklung ist für die Sicherheit auf unseren Straßen nicht ungefährlich,“ so Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS zu technischen Mängeln als Unfallursachen.
 
– Presseinformation und Foto: KÜS Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger –