Augen auf beim Gebrauchtwagenkauf: Auf die Vorgeschichte kommt es an

Gebrauchtwagen sind im Schnitt 6,4 Jahre alt
„Auch wenn sich die Qualität unserer Autos in den letzten Jahrzehnten immer weiter verbessert hat, kann man beim Gebrauchtwagenkauf heute noch genauso reinfallen wie früher“, warnt Ronald Hufnagel, Gebrauchtwagenexperte bei DEKRA und verweist auf das Alter der Fahrzeuge. „Die in Deutschland gekauften Gebrauchtwagen waren im Jahr 2016 im Schnitt 6,4 Jahre alt – eine Zeit, in der viel passieren kann. Deshalb sollte man sich die Vorgeschichte des Gebrauchten genau ansehen“, so Hufnagel.
 
Was ein Gebrauchter wirklich taugt, ist allerdings oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. „Heutzutage sind Autos aus zweiter Hand häufig professionell aufbereitet und zeigen sich beim Verkauf von ihrer besten Seite“, weiß Hufnagel. „Deshalb findet man häufig nur wenige Verschleißspuren, die einen Hinweis auf die Vorgeschichte des Fahrzeuges geben können.“
 

Gebrauchtwagenkauf. Foto: ProMotor / ZDK.
Autokäufer sollten aus diesem Grund genau nachhaken: Wo kommt der Gebrauchtwagen her? Ist der Verkäufer vertrauenswürdig? „Zeigt der Blick in Zulassungsbescheinigung oder Fahrzeugschein viele Vorbesitzer, so ist das ein Indiz, dass die Besitzer offenbar nicht lange mit dem Fahrzeug glücklich waren. Je mehr Vorbesitzer eingetragen sind, umso mehr Vorsicht ist angesagt“, meint der Experte.
 
Eine wichtige Informationsquelle sind auch das Serviceheft sowie die Wartungs- und Reparaturrechnungen. Sie zeigen, ob der Vorbesitzer die Servicetermine regelmäßig eingehalten hat, ob der angezeigte Tachostand stimmig erscheint und die vom Hersteller empfohlenen Arbeiten, wie etwa der Wechsel des Zahnriemens, fachgerecht und rechtzeitig durchgeführt wurden.
 
Auch sollte man sich die Unfallfreiheit des Fahrzeuges im Kaufvertrag schriftlich bestätigen oder bei Vorschäden die Reparaturrechnung vorlegen lassen, vor allem, wenn die Karosserie schon einmal bei einem Unfall gelitten hat. „Weicht der Verkäufer aus, wenn es um die Vorgeschichte des Fahrzeuges geht, so ist das kein gutes Zeichen“, so der Fachmann.
Dekra
Foto: ProMotor / ZDK.