So schützt der Sicherheitsgurt: Der lebensrettende Klick – nicht immer selbstverständlich

Hat’s geklickt? Ein angelegter Gurt könnte 200 Verkehrstote und 1.500 Schwerverletzte pro Jahr vermeiden. Foto: Dekra.
Der Gurtklick gehört für Fahrerinnen und Fahrer noch immer zu den wichtigsten Amtshandlungen beim Losfahren mit dem Auto. Daran hat auch der Siegeszug von Airbag, ESP, Notbremsassistent und Co. nichts geändert. Aber laut den Unfallforschern der Versicherer (GDV) könnten pro Jahr rund 200 Verkehrstote und 1.500 Schwerverletzte vermieden werden, wenn alle Pkw-Insassen korrekt angurtet wären. Unnötige Risiken gehen unter Umständen jene ein, die beim Fahren in allzu lässiger Sitzhaltung oder mit beschädigtem Gurt unterwegs sind. Damit das strapazierfähige Nylonband im Fall des Falles optimal schützen kann, ist laut DEKRA Unfallforscherin Stefanie Ritter auf folgende Punkte zu achten.

  • Einstellung. Die Gurthöhe so einstellen, dass der Sicherheitsgurt nicht am Hals anliegt, sondern über die Schulter und das Schlüsselbein verläuft. Der Gurt sollte immer recht eng am Körper anliegen, auch in Fahrzeugen mit Gurtstraffer.
  • Kopfstütze. Auch die Höhe der Kopfstütze muss stimmen. Das ist der Fall, wenn deren Oberkante etwa in Scheitelhöhe der Person abschließt. So kann die Stütze den Kopf abfangen, wenn dieser bei einem Aufprall zurückfedert. Der Nacken wird nicht überdehnt, wenn der Sitz so aufrecht steht, dass der Hinterkopf an der Kopfstütze anliegt.
  • Führung. Den Gurt niemals unter der Achsel, sondern über die Schulter zu führen. Sonst funktioniert das Zusammenspiel von Airbag und Gurt nicht richtig und die Person wird bei einem Aufprall nicht ausreichend zurückgehalten. Im schlimmsten Fall wird sie durch die falsche Gurtführung zusätzlich verletzt.
  • Sitzposition. Auch eine allzu lässige Sitzposition geht auf Kosten der Sicherheit. Wer auf dem Beifahrersitz die Füße aufs Armaturenbrett stellt, muss bei einem Unfall mit schwersten Verletzungen rechnen. Ein auslösender Airbag schleudert die Knie in Richtung Kopf und der Beckengurt kann tief in den Bauchraum eindringen. Fazit: „Liegen und Lümmeln sind im Ernstfall lebensgefährlich“, betont Ritter. Wird die Rückenlehne des Sitzes zu flach eingestellt, kommt es zum Submarining: der Insasse rutscht unter dem Gurt durch, auch hier drohen schwere Verletzungen.
  • Kindersitz. Kinder bis zwölf Jahre und unter 1,50 Meter Körpergröße immer mit dem altersgerechten Kindersitz sichern und auf die richtige Gurtführung achten.

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