Vorsicht: Tödliche Ladung!

  • Crashtest des Allianz Zentrums für Technik zeigt: Ungesicherte Gegenstände im Auto können zur tödlichen Gefahr werden
  • Ungeeignet: einfache Netze, Klemmgitter und Gummiexpander
  • Schwere Gegenstände immer im Kofferraum transportieren

Foto: Allianz Deutschland AG
Foto: Allianz Deutschland AG
Beim Einkaufen schnell mal den Kasten Wasser auf die Rückbank gestellt; den Sonnenschirm irgendwie im Auto untergebracht – kaum jemand denkt daran, dass die schnell verstauten und ungesicherten Gegenstände im Falle einer Bremsung oder eines Unfalls zur tödlichen Gefahr für Fahrer und Insassen werden können. Wie gefährlich ungesicherte Ladung sein kann, zeigt ein aktueller Crashtest im Allianz Zentrum für Technik. Bei einem Aufprall des Testwagens mit 45 Kilometern pro Stunde auf eine feste Barriere wurde deutlich, wie gefährlich es für Fahrer und Insassen werden kann, wenn Gegenstände ohne geeignete Sicherungsmaßnahmen im Auto mitgenommen werden.

Der ungesicherte Wasserkasten flog ungebremst von der hinteren Sitzreihe gegen den Fahrersitz. Dabei wurden die Glasflaschen zerstört und scharfe Glassplitter auf die Insassen geschleudert. Kleine Gegenstände wie beispielsweise eine Grillgabel mit spitzen Zinken oder ein fliegendes Steakmesser wurden bei dem Testversuch für Fahrer und Beifahrer zu gefährlichen Geschossen. Eine etwa 50 Kilogramm schwere Bierzeltgarnitur (Tisch mit zwei Bänken) rutschte mit großer Wucht gegen den Beifahrersitz und drückte in diesem Moment wie ein Gewicht von einer halben Tonne auf die Lehne. Dadurch musste der Beifahrer, der vom Sicherheitsgurt zurückgehalten wurde, die gesamte Wucht des Anstoßes erleiden. „Bei einem Unfall auf der Straße hätte der Beifahrer schwere innere Verletzungen davongetragen. Auch eine Verletzung der Wirbelsäule ist dabei nicht ausgeschlossen“, sagt Carsten Reinkemeyer, Leiter der Unfallforschung im Allianz Zentrum für Technik, und empfiehlt: „Auch wenn man es eilig hat oder nur kurze Strecken fahren muss, gehören schwere Gegenstände in den Kofferraum und nicht auf die Rückbank und sollten immer ausreichend gesichert werden.“

Der Crashtest im AZT zeigt, wie wichtig eine richtige Sicherung der Ladung im Auto ist. Autobesitzer sind auch gemäß Paragraph 22 und 23 der StVO per Gesetz dazu verpflichtet, ihre Ladung im Auto ordnungsgemäß zu sichern.

Allianz Tipps: Wie sichere ich die Ladung richtig?

  • Große schwere Gegenstände immer zuerst und möglichst weit unten verstauen.
  • Gefährliche Gegenstände wie Glasflaschen, Getränkedosen, Messer und Ähnliches in gut verschlossenen Behältern, z. B. Kühlbox, Transportbox mit Deckel etc., verstauen.
  • Längliche Gegenstände wie Sonnenschirme, Paddel und Gestelle quer anordnen, sodass sie nicht zwischen anderen Gegenständen durchrutschen und die Insassen gefährden können.
  • Für die Ladungssicherung die vorhandenen Möglichkeiten im Fahrzeug nutzen, also Gegenstände formschlüssig an Querstufen oder Vertiefungen der Karosserie anlegen, und soweit vorhanden, Zurrösen oder Schienensysteme speziell für die Ladungssicherung verwenden.
  • Achtung: Nicht geeignet sind einfache Netze, Klemmgitter, Klettbefestigungen oder Gummiexpander. Empfohlen werden Zurrgurte, die speziell zur Ladungssicherung erhältlich sind und mit Angaben zur Belastbarkeit versehen sind (DIN EN. 12195).
  • Bei der Verwendung von Zurrgurten ist es wichtig, dass die Ladung nach unten gezurrt wird und nicht rutschen kann. Gummimatten als Unterlage können hier helfen.
  • Getränkekisten, Kühlboxen und schwere Gegenstände nie auf der Rückbank transportieren, sondern immer gesichert im Kofferraum.

Den Crashtest finden Sie auf der
Allianz-Seite https://www.safetyfirst.tv/kategorien/sicherheit-service.

– Presseinfo des Allianz Zentrums für Technik –