Die Europäische Union und die Regierungen ihrer Mitgliedsstaaten stehen vor der Herausforderung, Straßenverkehrssicherheit vor dem Hintergrund alternder Bevölkerungen neu zu denken. Der Jüngst veröffentlichte Bericht des Europäischen Verkehrssicherheitsrats (ETSC) zeigt, wie die Verkehrssicherheit für Senioren verbessert werden kann, damit sie möglichst lange selbstständig, vor allem aber sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.
Wir teilen die Einschätzung des ETSC, dass verpflichtende Fahreignungstests für ältere Pkw-Fahrer derzeit nicht das erste Mittel der Wahl sein können. Vielmehr ist die freiwillige Teilnahme an Maßnahmen zum Fahrkompetenzerhalt aus Akzeptanzgründen zu bevorzugen und intensiv zu bewerben. Die Fahrkompetenz kann dabei durch eine Fahrverhaltensbeobachtung im Realverkehr ermittelt werden. Erst wenn klar ist, dass die Zielgruppe der über 75-Jährigen dadurch nicht zufriedenstellend erreicht werden kann, ist über weiterführende Zugänge nachzudenken.
Unabhängig davon ist eine Modernisierung der Infrastruktur zugunsten der ungeschützten Verkehrsteilnehmern unerlässlich, wenn wir den Anforderungen älteren Menschen, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und auch Kindern gerecht werden wollen.“
Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR) e. V.
Foto: Martin Lukas Kim/DVR