Tipps für bevorstehenden Wechsel von Winter- auf Sommerreifen
Einlagerung muss sorgfältig geschehen
Zugegeben, dieser Winter war nicht wirklich da. In ganz Deutschland fiel fast kein Schnee, die Temperaturen blieben auch im angenehmen Bereich. Die Winterreifen waren also nicht sonderlich gefordert, die Beanspruchung hielt sich in Grenzen. Trotzdem gilt es für den bevorstehenden Tausch auf Sommerpneus einige Dinge zu beachten. Die KÜS gibt hierzu wertvolle Tipps.
Bei den im vergangenen Jahr 2013 von der KÜS durchgeführten 2,7 Millionen Hauptuntersuchungen an Kraftfahrzeugen kam der Mängelgruppe 5 eine Quote von 14,15 % zu. Ein Großteil davon kommt den Reifen der Fahrzeuge zu. So wurden oft eine zu geringe Profiltiefe, Alterungsrisse, Beschädigungen an Reifen und unzulässige Größe, Bauart und Kennzeichnung der Reifen bemängelt. Ein Mangel ist auch der fehlende oder falsche Aufkleber am Armaturenbrett mit der Geschwindigkeitsangabe für M&S-Reifen.
Viele dieser Mängel lassen sich bei der Vorbereitung zur Reifeneinlagerung nach dem saisonalen Wechsel vermeiden. Wer seine Reifen nicht vom Fachhandel oder den Werkstätten wechseln und einlagern lässt sondern dies selber tut, muss einige wichtige Dinge beachten. So sollte der Reifen und auch das Rad gründlich nach Schäden untersucht werden. Bei älteren Reifen können Einschnitte in der Reifenflanke sein, ebenso Ausbeulungen. Diese lassen auf einen Schaden in der Reifenstruktur schließen, im schlimmsten Fall kann der Reifen während der Fahrt platzen. Die Profiltiefe, gemessen in der Mitte der Lauffläche, muss wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, mindestens 1,6 Millimeter betragen. Die KÜS empfiehlt für eine sichere Fahrt bei allen Witterungsbedingungen bei Sommerreifen drei und bei Winterreifen mindestens vier Millimeter. Man sollte auch prüfen, ob die Reifen gleichmäßig abgefahren sind. Sind die Unterschiede gravierend, so sollte man den Grund in der Werkstatt abklären lassen. Ursache kann eine falsche Einstellung des Sturzes oder der Spur sein. Das ist zwar eine nicht unerhebliche Investition, aber für die Verkehrssicherheit notwendig.
Vor allem die sehr genau justierten Fahrassistenzsysteme in modernen Fahrzeugen reagieren prompt auf ungleiche Reifen. Permanente Fehlermeldungen am Armaturenbrett sind oft die Folge. Wenn zu den genannten Punkten noch die Räder und Reifen vor der Einlagerung gründlich von Schmutz, vor allem Bremsenstaub, und Streusalz gesäubert werden und dann noch für die Lagerzeit der Luftdruck um 0,5 bar über den vom Hersteller empfohlenen Mindestfülldruck erhöht wird, sind die Reifen optimal vorbereitet.
„Bitte kühl, dunkel, trocken und mäßig belüftet lagern!“ Dieser Hinweis gilt nicht nur für Lebensmittel wie etwa Gemüse, sondern auch für Reifen. Der Reifen bleibt so länger geschmeidig und behält so seine positiven Eigenschaften wie etwa die Straßenhaftung besser. Grundsätzlich ist stehende Lagerung von Kompletträdern gegenüber der liegenden zu bevorzugen, da die Reifenflanke empfindlicher ist als die Lauffläche. Ein Felgenbaum oder eine Aufhängung etwa an der Garagenwand vermeidet solche üblen Dinge wie Druckstellen an der Aufstandsfläche oder der empfindlichen Flanke.
Wer diese Dinge bei der anstehenden Einlagerung der Winterräder beachtet, hat zu Beginn der Schneesaison schnell und sicher sein Fahrzeug fit gemacht für glatte Straßen. Die Reifen sind immer noch die einzige Verbindung des Fahrzeuges zur Straße, sie müssen ihren Zweck erfüllen.
– Pressemeldung der KÜS Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. –
Foto: DVR Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.