Batteriekauf leicht gemacht

Wer sich rechtzeitig vor dem ersten Frost um eine neue Batterie kümmert, ist gut beraten. Doch welcher ist der richtige? Foto:  ZDK.
Wer sich rechtzeitig vor dem ersten Frost um eine neue Batterie kümmert, ist gut beraten. Doch welcher ist der richtige? Foto: ZDK.
Nicht stottern – starten! Wenn der Motor kraftlos orgelt und der Anlasser müde klackt, hilft auch das Stoßgebet der Autofahrer nicht mehr. Eisige Kälte und Tiefentladung haben den schnellen Akku-Tod gebracht. Schwächelnde Batterien waren auch im vergangenen Winter Pannenursache Nummer eins, meldeten die Gelben Engel des ADAC.
 

Gut beraten ist, wer sich rechtzeitig vor dem ersten Frost um einen neuen Stromspender kümmert. Doch welcher ist der richtige? Was besagt die European Type Number (ETN)?

Und warum funktioniert nach dem Einbau das Radio nicht mehr? Thomas Oleksy, Produktmanager und zuständig für Starterbatterien bei Bosch Automotive Aftermarket, über Technologien, Einbau, Codes und Apps.

Wann hauchen die Stromspender normalerweise ihr Leben aus?
Batterien altern nach einigen Tiefentladungen schneller. Auch Minusgrade und zusätzliche Verbraucher wie Radio, Gebläse, Sitz- und Heckscheibenheizung schlauchen die Stromlieferanten. Kommen dann noch viele Kurzstrecken hinzu, kann sich der Akku nicht mehr voll laden. Blei-Säure-Batterien kommen auf zirka 200 – 400 Zyklen, Lithium-Ionen-Batterien auf bis zu 2 000 Zyklen.

Welche Batterietypen gibt es eigentlich?
Bei den Blei-Säure-Akkus wird unterschieden zwischen der herkömmlichen Starterbatterie – der sogenannten Starter-Lighting-Ignition, und den Modellen für Autos mit Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation). In letzteren sorgen die Technologien AGM (Absorbent Glass Mat) und EFB (Enhanced Flooded Battery) für besonders hohe Zyklenfestigkeit und Lebensdauer.

Auf welche technischen Parameter muss beim Kauf geachtet werden?
Wichtig sind die Gehäuseform sowie die elektrischen Werte Spannung, Kapazität und Kaltstartstrom. Autos mit Start-Stopp-Automatik und Rekuperations-Funktion benötigen die genannten AGM- und EFB-Batterien. Meist hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung, und natürlich weiß der Kfz-Meister des Vertrauens Rat.

Hilft die ETN-Nummer weiter? Was besagt der Code?
Autobatterien sind europaweit normiert und in der European Type Number (ETN) zusammengefasst. Die ETN löst die alte DIN-Norm ab und umfasst Bauform, Kaltstartstrom, Nennspannung, Kapazität sowie die Lage der Plus- und Minuspole. Batterien mit gleicher Nummer können problemlos getauscht werden.

Sind die Batterien beim Kauf schon geladen?
Davon können die Kunden ausgehen.

Bei welchen Batterien und Autos sollten die Besitzer vom Do it yourself-Tausch besser die Finger lassen?
Die Batterie in einem VW Golf III oder IV auszutauschen ist kein Problem – in modernen Autos mit Start-Stopp-Automatik oder Batteriemanagementsystem aber schon. Hier muss der Akku im Steuergerät eingetragen und „angelernt“ werden. Dazu braucht man Diagnosegeräte und Fachleute in der Kfz-Meisterwerkstatt.

Was ist mit den Batterien in Hybridautos?
Wer hier allein ans Werk gehen will, riskiert nicht nur die Gewährleistungsansprüche, sondern auch seine Gesundheit. Das Hochvoltsystem des Elektroantriebs kann für Laien lebensgefährlich werden. Außerdem sind die Batterien für den Verbrennungs- und den Elektromotor so verbaut und vernetzt, dass man sie allein nicht tauschen kann.

Die neue Batterie ist angeklemmt,
doch das Radio gibt keinen Ton von sich …

Das liegt an der Trennung von der Energieversorgung. Der Code muss neu eingegeben werden.

Wer nimmt die alten Batterien zurück?
Ganz klar jeder, der neue verkauft – Werkstatt, Autohaus, Batteriedienst, Zubehörhandel oder Baumarkt. Das im Akku enthaltene Blei wird fast bis zu 100 Prozent recycelt und für neue Hochleistungs-Batterien verwendet. Die Entsorgung schädlicher Rückstände erfolgt entsprechend der Umweltrichtlinien.

– Presseinformation und Foto des
Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e. V. –