Reifencheck vor der Reise: Nicht nur der Druck muss stimmen

Vor der großen Fahrt: ein Check der Reifen gibt Sicherheit. Foto: Thomas Kueppers.
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Auch wenn bei den Urlaubsvorbereitungen die Zeit knapp wird – auf eine Amtshandlung dürfen Autofahrer auf keinen Fall verzichten. ”Die Prüfung des Fülldrucks, und besser noch ein Check aller Reifen sollte drin sein, bevor man sich auf längere Fahrt begibt”, meint der Reifen-Sachverständige Christian Koch von DEKRA. Bei sommerlicher Hitze, hoher Beladung und langen Fahrtstrecken sind Reifen auf Urlaubsfahrten einem erhöhten Stress ausgesetzt. Damit sie dem gewachsen sind, müssen Reifendruck, Profiltiefe und Zustand der Reifen stimmen.

Zu den häufigsten Fehlern zählt, den Urlaubsmarathon – oft mit hoher Beladung – mit zu geringem Reifendruck anzutreten. ”Das führt in der Reisezeit immer wieder zu Reifenausfällen, die nicht selten in schweren Unfällen enden”, warnt Koch. Schon bei 0,4 bar zu wenig Druck geht man auf längeren Fahrten das Risiko ein, dass sich ein Reifen durch Überhitzung auflöst. Auch verschlechtern sich Straßenlage und Kraftstoffverbrauch.

Zum Pflichtprogramm gehört daher, den Reifendruck entsprechend den Herstellerangaben am kalten Reifen an den Beladungszustand anzupassen. Bei modernen Fahrzeugen ist dies auch im Reifendruckkontrollsystem zu bestätigen. Für guten Grip selbst bei Nässe empfiehlt der Sachverständige noch mindestens drei Millimeter Profiltiefe anstelle des gesetzlichen Minimums von 1,6 Millimetern. Weiter ist es ratsam, die Bereifung auf Beulen, Risse, eingefahrene Fremdkörper sowie einseitig abgefahrenes Profil und andere Auffälligkeiten zu untersuchen.

Einen genaueren Blick auf die Bereifung empfiehlt der Reifenexperte insbesondere allen, die mit Cabrio, Wohnmobil, Wohnwagen oder Anhänger auf Tour gehen. Diese Fahrzeuge werden häufig saisonal genutzt und erreichen meist geringere Fahrleistungen. Deshalb kann es hier leichter zu überalterten Reifen kommen. Bei Reifen ab etwa sieben Jahren empfiehlt der Reifensachverständige, deren weitere Brauchbarkeit von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Die Verwendung von Reifen über zehn Jahren wird nicht empfohlen werden.

Koch erinnert auch daran, dass Winterreifen im Sommer keine geeignete Bereifung darstellen, vor allem nicht bei Reisen in südliche Länder. Mit Winterbereifung können sich nicht nur der Verschleiß und der Kraftstoffverbrauch erhöhen, sondern auch die Bremswege.
DEKRA Info
Foto: Thomas Kueppers