Blitz-Marathon: Polizei sieht mit den Augen der Kinder besondere Gefahren im Straßenverkehr

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz Jäger und der Präsident der Deutschen Verkehrswacht Bodewig machen auf den zweiten bundesweiten Blitz-Marathon aufmerksam

NRW-Innenminister Ralf Jäger. Foto: SPD Duisburg.
NRW-Innenminister Ralf Jäger. Foto: SPD Duisburg.
Beim zweiten bundesweiten Blitz-Marathon nimmt die Polizei Raser aus dem Blickwinkel von Kindern ins Visier. „Wir sehen die Gefahren im Straßenverkehr mit den Augen der Kleinsten. Dieser Perspektivwechsel hilft uns, Kinder besser zu schützen“, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, NRW-Innenminister Ralf Jäger. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Deutschen Verkehrswacht (DVW), Kurt Bodewig, kündigte er den kommenden Blitz-Marathon am 18. September an. „Geschwindigkeit ist bundesweit der Killer Nummer 1“, stellte Jäger fest. „Jeder dritte Verkehrstote ist Opfer von zu hoher Geschwindigkeit.“

Bei diesem Blitz-Marathon befragt die Polizei Kinder, wo der Straßenverkehr für sie besonders gefährlich ist und wo die Polizei deshalb die Geschwindigkeit der Autofahrer messen soll. „Kinder nehmen die Geschwindigkeit herannahender Autos ganz anders wahr als Erwachsene. Anhand des Blickwinkels eines Kindes sollen auch Schulwege besonders kontrolliert werden“, erläuterte Ralf Jäger. „Wir setzen damit beim Blitz-Marathon weiter auf die Beteiligung der Betroffenen. Sie ist ein wichtiger Baustein des Blitz-Marathons. Durch die Unterstützung aus der Bevölkerung erreichen wir ein wachsendes Bewusstseins für die Gefahren von zu schnellem Fahren.“

Kinder sind als schwächere Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet. Sie verhalten sich oft sehr spontan, ohne die Konsequenzen zu überblicken. Für andere Verkehrsteilnehmer ist ihr Verhalten daher oftmals unvorhersehbar. Kinder laufen einem Ball hinterher, der auf die die Fahrbahn rollt oder sie wechseln plötzlich auf die andere Straßenseite, weil dort eine Freundin winkt. Kinder lassen sich auch im Straßenverkehr sehr leicht ablenken und achten nicht darauf, dass sich ein Auto nähert. „Kinder müssen das Gefühl für Geschwindigkeit erst noch entwickeln“, erklärte Kurt Bodewig. „Gerade die nicht angepasste Geschwindigkeit von Autofahrern gefährdet sie extrem.“ Jäger: „Wir wissen, dass die meisten Unfälle mit Kindern in vertrauter Umgebung passieren. Vor der eigenen Haustür. Deshalb wollen wir den Autofahrern bewusst machen, dass Kinder nicht nur in Tempo-30-Zonen spielen. Kinder sind überall im Straßenverkehr unterwegs. Zu Fuß und mit dem Fahrrad.“

Die erfolgreiche Aktion zur Verkehrssicherheit wird in NRW bereits zum siebten Mal durchgeführt. Die Bedeutung des Blitz-Marathons wird wieder durch intensive Öffentlichkeitsarbeit vorbereitet und begleitet. Dabei stehen die tödlichen Folgen von überhöhter Geschwindigkeit im Mittelpunkt. Die Kontrollstellen werden im Internet und in den lokalen Medien vorab veröffentlicht. Jäger: „Alle, die zu schnell fahren, müssen jederzeit damit rechnen, dass sie geblitzt werden.“

Über 13.000 Polizistinnen und Polizisten kontrollieren am 18. September ab sechs Uhr morgens über 24 Stunden bundesweit an mehr als 7.500 Kontrollstellen die Geschwindigkeit. In vielen Ländern beteiligen sich zusätzlich Mitarbeiter von Kommunen am Blitz-Marathon. Auch sie veröffentlichen wie die Polizei ihre Messstellen. Zudem werden sich viele der 60.000 ehrenamtlichen Mitglieder der Verkehrswachten an den Geschwindigkeitskontrollen beteiligen. Sie sind seit vielen Jahren zuverlässige Partner der Polizei in der Verkehrsunfallprävention. „Der Leitspruch ‚Respekt vor Leben – Ich bin dabei!‘ beschreibt unsere gemeinsame Motivation beim Blitz-Marathon“, sagte Ralf Jäger. „Unser Ziel ist weniger Tote und Schwerverletzte auf unseren Straßen.“

– Pressemeldung des nordrhein-westfälischen Miniteriums für Inneres und Kommunales und der Deutschen Verkehrswacht –