Neue Motorrad-Saison: Richtig vorbereitet auf zwei Rädern unterwegs

  • Sind Ölstand, Reifen und Bremsen in Ordnung?
  • Die GTÜ hilft mit Tipps – und der Hauptuntersuchung
  • Signalwesten setzen sich immer mehr durch

Start in die Motorradsaison. Foto: Philipp Reinhard / GTÜ.
Es herrscht wieder Motorradwetter: Nach dem kalendarischen Frühlingsbeginn klettern die Temperaturen wieder in den zweistelligen Bereich, und die Motorradfahrer holen ihre geliebten Maschinen aus dem Winterschlaf. Erfahrene Biker haben die frostige Zeit für eine gründliche Vorbereitung genutzt: Das gilt sowohl für die Technik als auch Kleidung und weitere Ausrüstung.

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH rät, sich zum Präparieren für die neue Saison ausreichend Zeit zu nehmen. Denn die Statistik zeigt: Im zweiten Quartal eines Jahres verunglücken meist besonders viele Biker. Eine sorgfältige Planung kann daher zur Unfallvermeidung beitragen. Deshalb rät die GTÜ, schon vor den ersten Kilometern des Jahres Technik und Ausrüstung zu überprüfen – und im Idealfall durch Fahrtraining zu ergänzen.

Nur die Batterie einsetzen, starten und los geht’s? Mitunter ist das Motorrad mit solch einem Blitzstart nicht einverstanden und streikt an der einen oder anderen Stelle. So einfach sollte man es sich daher besser nicht machen und stattdessen mit einer gründlichen Wäsche beginnen. Das tut dem Zweirad gut – und bietet zugleich eine Gelegenheit für eine gründliche Durchsicht, bei der sich Undichtigkeiten, wartungsbedürftige Komponenten oder gar lose Schrauben entdecken lassen. Beim Schieben lässt sich die grundsätzliche Funktion von Vorder- und Hinterradbremse checken. Dazu gehört unbedingt ein genauer Blick auf Bremsbeläge und Bremsleitungen: Gibt es poröse Stellen oder tritt gar Bremsflüssigkeit aus? Nach der Reinigung wird der Ölstand des Motors kontrolliert und ebenso, wann das Öl eingefüllt worden ist. Ist ein Wechsel des Schmierstoffs fällig? Die GTÜ hält ihn alle zwei Jahre für sinnvoll.

Start in die Motorradsaison. Foto: Philipp Reinhard / GTÜ.
Zur Durchsicht in der heimischen Garage sollte stets der Blick auf die Reifen gehören. Die Profiltiefe sollte mindestens 1,6 Millimeter betragen, und die Pneus dürfen keine Risse aufweisen. Anschließend wird der Luftdruck wieder auf den korrekten Nennwert eingestellt, denn gerade der sinkt während der Monate im Stand gern etwas ab.

Schließlich der Blick aufs Kennzeichen: Ist vielleicht der Termin für die Hauptuntersuchung (HU) fällig? Für diesen Fall stehen flächendeckend in Deutschland GTÜ-Partner bereit. Sie nehmen bei der HU für die Sicherheit wichtige Dinge wie beispielsweise Bremsen, Lenkungsspiel oder Beleuchtung gründlich in Augenschein. Den alle zwei Jahre fälligen HU-Termin auf das Frühjahr zu legen kann somit zum guten Gefühl beitragen, das ein rundum gut funktionierendes und verkehrssicheres Motorrad seinem Fahrer vermittelt.

Bei der Wiederzulassung des Zweirads darf die HU noch nicht abgelaufen sein. In Zeiten der Pandemie sollte zudem beachtet werden, dass die Wiederzulassung meist nur nach einer Terminvergabe durch das zuständige Landratsamt möglich ist. Bis dieser Behördengang erledigt ist, können mehrere Tage oder gar Wochen vergehen – also am besten dafür entsprechend Zeit einplanen.

Der Beginn der Motorradsaison ist auch die optimale Gelegenheit sich die Schutzausrüstung genauer anzuschauen. Im Falle des Helms empfiehlt die GTÜ alle fünf bis sieben Jahre eine Neuanschaffung. Auch wenn optisch alles in Ordnung zu sein scheint, altern die Duroplast- oder Thermoplast-Außenschale und auch die Innenschale, die meistens aus Styropor besteht. Der Markt an Helmen ist kaum überschaubar, und was die Zulassung angeht, bestehen rechtliche Grauzonen. Doch wer sich an die Norm ECE 22-05 hält, befindet sich auf der sicheren Seite. Kaufbeleg und Anleitung eines neuen Helms sollten immer aufbewahrt werden: Zum einen wegen der Hinweise für Gebrauch und Pflege, aber auch wegen der leichten Nachvollziehbarkeit des Kaufdatums.

Start in die Motorradsaison. Foto: Philipp Reinhard / GTÜ.
Passt die Lederkombi nicht mehr so recht? Das muss nicht an den geruhsamen und kalorienreichen Wintermonaten des Bikers liegen. Die Schutzkleidung kann über den Winter vielmehr auch austrocknen und spröde werden. Spätestens vor Saisonstart sollte das gute Stück daher eingefettet werden. Sinnvoller wäre eine gründliche Pflege bereits vor der Winterpause. Ob nun Leder- oder Textilbekleidung als Material des Schutzanzugs gewählt wird, ist eine Sache der persönlichen Vorlieben und ebenso der Einsätze. Unter der Schutzhaut empfiehlt die GTÜ Wäsche aus Funktionsfasern. Diese hält warm bei Kälte und führt bei Hitze den Schweiß großflächig von der Haut ab.

 

Bei den Handschuhen sind Schutzpolster aus Hartplastik oder Spezialschaum wichtig. Dazu sollten sie gut sitzen und dennoch ausreichend Bewegungsfreiheit für die Bedienung des Zweirads bieten. Für Motorradstiefel ist keine Norm vorgeschrieben. Doch die DIN EN 13634 gibt eine Orientierung: Hier ist der Schutz von Knöchel, Schienbein, Ferse, Zehen und Fußaußenkante getestet worden.

Das preisgünstigste Teil der Schutzausrüstung setzt sich immer mehr durch: Die Signalweste. Sie wird bisweilen von den Bikern zwar als wenig cool eingeschätzt. Aber die GTÜ betont, dass Signalwesten einen entscheidenden Beitrag zu mehr Sicherheit bei der schönsten und aufregendsten Fortbewegung auf der Straße bietet: dem Motorradfahren.

Bei den Handschuhen sind Schutzpolster aus Hartplastik oder Spezialschaum wichtig. Dazu sollten sie gut sitzen und dennoch ausreichend Bewegungsfreiheit für die Bedienung des Zweirads bieten. Für Motorradstiefel ist keine Norm vorgeschrieben. Doch die DIN EN 13634 gibt eine Orientierung: Hier ist der Schutz von Knöchel, Schienbein, Ferse, Zehen und Fußaußenkante getestet worden.

Der „Motorrad-Ratgeber“ der GTÜ greift auf 32 Seiten viele Themen rund um Bike, Schutzkleidung und das Fahren selbst auf. Er lässt sich direkt auf der GTÜ-Website lesen oder auch downloaden. Auch die HU-Checkliste der GTÜ für Motorräder bietet für den Check vor dem Saisonstart sowie zur Vorbereitung auf die HU gute Hinweise.

Die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (GTÜ)
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland und zählt damit zu den größten Sachverständigenorganisationen überhaupt. Sie versteht sich als ein umfassendes Expertennetzwerk. Mehr als 2.300 selbständige und hauptberuflich tätige Kfz-Sachverständige und deren qualifizierte Mitarbeiter stehen an über 11.000 Prüfstützpunkten in Werkstätten und Autohäusern sowie an eigenen Prüfstellen der GTÜ-Vertragspartner zur Verfügung. Die GTÜ-Prüfingenieure sind im Sinne der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes tätig.
Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (GTÜ)
Fotos: Philipp Reinhard / GTÜ