Schulweg-Sicherheit: Nur jeder vierte Deutsche hält Engagement der Kommunen für ausreichend

Sicher zur Schule: Übung macht den Meister. Foto: Stefanie Aumiller / ADAC.
Im Jahr 2023 sind in Deutschland so viele Kinder eingeschult worden wie seit 20 Jahren nicht mehr, die Zahl der Einschulungen ist dabei in fast allen Bundesländern angestiegen. Die Mehrheit der Deutschen ist gleichzeitig davon überzeugt, dass für die Sicherheit auf Schulwegen viel zu wenig getan wird seitens der Kommunen.

In einer aktuellen onlinerepräsentativen Umfrage der Initiative für sichere Straßen, durchgeführt durch OmniQuest, bescheinigen die Deutschen den Kreisen, Städten und Gemeinden mangelndes Engagement in Sachen Schulwegsicherheit: Lediglich 26% der Befragten waren in diesem Bereich vollends zufrieden, 62% denken, es müsste deutlich mehr getan werden oder halten die Schulwege für unsicher.

Weitere Details der Umfrage: Im Westen Deutschlands sind die Bürger am unzufriedensten mit der Schulweg-Sicherheit. Unter 30-Jährige halten Schulwege für deutlich sicherer als Menschen über 30 – vermutlich ändert sich die Einstellung zu diesem Thema, wenn eigene Kinder betroffen sind.

Schulwege sicherer machen mit kleinem Budget
„Zahlreiche Kommunen sehen sich derzeit mit vielen verschiedenen Themen konfrontiert, da steht die Sicherheit im Verkehr und auf Schulwegen meist nicht sehr weit vorne auf der To-Do-Liste“, berichtet Arno Wolter, Geschäftsführer der Initiative für sichere Straßen, die sich für mehr Sicherheit und Miteinander im Straßenverkehr einsetzt.

Dabei könne man auch klein und pragmatisch starten: „Kommunen benötigen nicht sofort riesige Budgets für den Umbau von Straßen. Hilfreich wäre schon, wenn die Kinder wüssten, welche Wege am sichersten sind und wo sie besser aufpassen sollten. Hierfür sollten Kommunen bzw. Schulen systematisch Schulwegpläne erstellen, idealerweise digital, da schnell und flexibel einsetzbar, anstatt hier stückwerkhaft veraltete Papierlösungen heranzuziehen. Dies ist weder zeitgemäß noch berücksichtigt es aktuelle Daten zu Verkehr und Unfällen“, so der Verkehrsexperte. Er kann nicht nachvollziehen, dass sich vielerorts gar nicht um das Thema gekümmert wird, obwohl Schulwegpläne in einigen Bundesländern sogar vorgeschrieben sind.

Forschung setzt auf sichere Schulwege durch digitale Planungstools
Die Initiative für sichere Straßen hat in mehrjähriger Forschungsarbeit in Kooperation mit renommierten Hochschulen einen online Schulwegplaner entwickelt, der bundesweit verfügbar ist. Dieser berücksichtigt aktuelle Unfalldaten ebenso wie Zehntausende von Verkehrsteilnehmenden gemeldete bzw. bearbeitete Gefahrenstellen und weitere verkehrsrelevante Daten. Erreichbar ist der Planer unter www.schulwege.de.
Initiative für sichere Straßen GmbH
Foto: Stefanie Aumiller / ADAC