Tipps vom Kfz-Versicherungsexperten: Wann ist die Zeit reif für den Reifenwechsel?

Reifenwechsel. Foto: Fulda.
Reifenwechsel. Foto: Fulda.
Frühlingsgefühle im März – bereits früh hat es die Deutschen in diesem Jahr raus in die Sonne gezogen. Doch deshalb gleich die Sommerreifen aus dem Keller holen? CosmosDirekt erklärt, wann sich Autofahrer frühestens von ihren Winterreifen trennen sollten und was es beim Wechsel zu beachten gibt.

Der Frühling hat den Winter vertrieben, aber unvorsichtig sollten Autofahrer dennoch nicht werden. Wer mit Reifen unterwegs ist, die der Witterung nicht entsprechen, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern auch seinen Versicherungsschutz. Frank Bärnhof, Kfz-Versicherungsexperte bei CosmosDirekt, gibt Tipps für den Reifenwechsel.

Sommerreifen nicht zu früh aufziehen
Die Straßenverkehrsordnung schreibt keinen festen Termin vor, wann Autofahrer von Winter- auf Sommerreifen (oder umgekehrt) wechseln sollten. Als Anhaltspunkt dient die „O-Regel“, nach der Winterreifen von Oktober bis Ostern sinnvoll sind. Diese Faustregel gibt jedoch nur eine grobe Orientierung. „Erst wenn die Temperaturen dauerhaft über sieben Grad liegen, ist es Zeit, die Sommerreifen aufzuziehen“, sagt Kfz-Versicherungsexperte Frank Bärnhof. Wechseln Autofahrer zu früh die Reifen, gefährden sie ihren Versicherungsschutz: „Wer mit Sommerreifen auf eisglatter Straße einen Unfall hat, kann vom Kfz-Haftpflichtversicherer des Unfallgegners eine Teilschuld auferlegt bekommen, selbst wenn er nicht der Verursacher war. In der Kaskoversicherung kann es zu Leistungskürzungen kommen“, warnt Bärnhof.

Alter und Profiltiefe überprüfen
Reifen, die älter als acht Jahre sind, sollten aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. (1) „Sonst droht neben Bußgeld und Punkten (2) in Flensburg auch hier ein Verlust des Versicherungsschutzes“, sagt Frank Bärnhof. „Um wirklich sicher unterwegs zu sein, werden für Sommerreifen drei Millimeter empfohlen.“ Die Profiltiefe lässt sich gut mit einem Ein-Euro-Stück überprüfen. Die Münze in eine Vertiefung in der Mitte des Reifenprofils stecken. Verschwindet der drei Millimeter breite, goldene Außenring, ist das Profil ausreichend. Wenn nicht, sollte ein neues Modell her.

Reifen mit besserem Profil nach hinten
Wer seine Reifen selbst wechselt, sollte bei der Montage gebrauchter Modelle darauf achten, dass die Reifen mit dem besseren Profil auf die Hinterachse gehören. Unabhängig von der Antriebsart sind die Reifen hinten für eine bessere Spurstabilität verantwortlich. Beim Wechseln die Reifen immer auf derselben Seite montieren. So vermeidet man, dass laufrichtungsgebundene Reifen falsch aufgezogen werden. Auf keinen Fall sollten Autofahrer Sommer- und Winterreifen miteinander kombinieren. Tipp: Die Radmuttern etwa 50 Kilometer nach dem Reifenwechsel erneut kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen.

Auf den richtigen Reifendruck achten
Damit der Start in die Sommersaison richtig rund läuft, sollte nach dem Reifenwechsel noch der Luftdruck überprüft werden. Eine Tabelle mit den richtigen Werten steht bei den meisten Fahrzeugen im Tankdeckel oder im Türeinstieg der Fahrerseite und natürlich in der Betriebsanleitung. Der Luftdruck sollte 0,1 bis 0,2 bar über den angegebenen Werten eingestellt werden; dies senkt den Rollwiderstand und Kraftstoff kann gespart werden.

Winterreifen kühl, dunkel und trocken lagern
Damit die Winterreifen im Herbst einsatzbereit sind, ist die richtige Aufbewahrung wichtig. Das Sommerlager sollte kühl, dunkel und trocken sein. Nur Reifen, die die empfohlene Profiltiefe von vier Millimetern haben, sind für die nächste Wintersaison geeignet.

(1) Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO)
(https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/stvzo_2012/gesamt.pdf)

(2) Bußgeldkatalog-Verordnung (BKatV)
(https://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bkatv_2013/gesamt.pdf)

– Pressemeldung der CosmosDirekt-Versicherung –
Foto: Fulda