Schlechte Sicht: Vorausschauend fahren und Abstand halten

  • Größerer Abstand bei Nebel, Regen und Schnee
  • Abblendlicht anstatt Tagfahrlicht einschalten

Wenn der Scheibenwischer auf höchster Stufe nicht mehr nachkommt und Starkregen die Sicht behindert, hilft nur: Fuß vom Gas und gegebenenfalls abwarten, bis das Unwetter vorüber ist. Foto: ARCD.
Für Autofahrer hat das Wetter im Spätherbst einige Tücken parat: Nebelbänke oder feuchtes Laub, Raureif und erster Schnee machen die Straßen glitschig und glatt. Vorausschauendes Fahren ist dann besonders wichtig. Wer auf Straßenverhältnisse und Umgebung achtet, kann bestimmte Gefahren erkennen. Zum Beispiel taucht Nebel eher selten überraschend auf, sondern bildet sich in Mulden, entlang von Flüssen und Seen. Wer dennoch von einem Nebelfeld überrascht wird, sollte nicht abrupt, sondern sachte abbremsen, den Fuß vom Gas nehmen und das Tempo den Sichtverhältnissen anpassen.

Licht einschalten und Abstand halten
„Der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sollte so viele Meter betragen wie der Tacho als Geschwindigkeit anzeigt“, sagt Thorsten Rechtien, Kraftfahrtexperte bei TÜV Rheinland. „Wer Tempo 70 fährt, sollte dann auch mindestens 70 Meter Abstand halten. Die Leitpfosten am Fahrbahnrand lassen sich gut zur Abstandsmessung nutzen, da sie meist 50 Meter auseinander stehen.“ Wichtig: Bei Nebel ebenso bei Regen und Schnee, unbedingt das Abblendlicht anmachen, denn beim Tagfahrlicht können die Heckleuchten je nach Fahrzeug ausgeschaltet sein. Die Nebelschlussleuchte darf jedoch nur unter 50 Meter Sichtweite eingeschaltet sein. Dann beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit 50 km/h.

Freie Scheiben für den Durchblick
Zu den Begleiterscheinungen im Spätherbst und Winter gehören auch von Raureif und Eis bedeckte Scheiben. So unangenehm es bei Kälte auch sein mag, vor dem Losfahren müssen alle Autoscheiben freigekratzt sein. Nur ein Guckloch reicht nicht aus. Deutlich komfortabler ist eine eingebaute Standheizung mit Zeitschaltuhr. „Eine Standheizung darf jedoch nur im Freien betrieben werden. Wer bloß kurze Strecken fährt, sollte auf diese Annehmlichkeit verzichten, weil die Heizung vermutlich mehr Batteriestrom verbraucht als während der anschließenden Fahrt nachgeladen werden kann“, erklärt Rechtien. Dass die feuchte Luft im Wageninnern die kalten Scheiben beschlägt, lässt sich einfach verhindern: Klimaanlage, Scheibenheizung oder Gebläse sorgen schnell wieder für ungetrübte Sicht.
TÜV Rheinland AG
Foto: ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e. V.