Rettungskarte: Nach dem Unfall entscheiden Sekunden

Dekra hat bereits 500.000 Hinweisaufkleber zur Rettungskarte ausgegeben

Nach einem Autounfall kommt es für die Insassen oft auf Sekunden an. Damit Verunglückte schnell befreit werden können, gibt es standardisierte Rettungsdatenblätter. Darauf geben die Fahrzeughersteller den Einsatzkräften wichtige Informationen zum Fahrzeug. Die Rettungskarten werden hinter der Fahrer-Sonnenblende im Auto verstaut. Der kostenlose Aufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug“ von Dekra zeigt den Rettern auf einen Blick, dass das Informationsblatt dort zu finden ist. Inzwischen hat die Expertenorganisation schon eine halbe Million dieser Aufkleber ausgegeben.

Die Dekra-Experten empfehlen, die Rettungskarte farbig ausgedruckt an der Fahrer-Sonnenblende mitzuführen. Der Aufkleber sollte in der Ecke der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite oben oder unten angebracht werden. Foto: Dekra.
  • Moderne Sicherheitsreinrichtungen können Retter vor Probleme stellen
  • Kürzere Rettungszeit dank fahrzeugspezifischer Informationen
  • Download der Rettungskarten praktisch aller Hersteller über www.dekra.de/rettungskarte

Den „Jubiläums-Aufkleber“ bekam Dekra-Kunde Christian Gose aber nicht per Post, sondern in der Niederlassung Braunschweig von Niederlassungsleiter Dyrk Mennecke persönlich überreicht – zusammen mit einem Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining. Der 56-jährige IT-Manager hatte sich das Rettungsdatenblatt für seinen VW T-Roc heruntergeladen. „Ich bin im Beruf und für mein Hobby viel unterwegs und fahre jedes Jahr rund 50.000 Kilometer“, sagt Christian Gose. „Natürlich hofft man immer, dass nichts passiert, aber es ist doch ein gutes Gefühl, zu wissen, dass die Rettungskräfte im Notfall genau wissen, was zu tun ist.“

Hintergrund für die Verwendung der Rettungsdatenblätter ist die immer weiter entwickelte Sicherheit moderner Pkw. „Bei früheren Fahrzeugen konnten die Retter verklemmte Türen problemlos mit hydraulischem Rettungsgerät öffnen und Türholme durchtrennen, um das Fahrzeugdach zu entfernen“, erklärt Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf. „Heute schützen unter anderem hochfeste Stähle, immer mehr Airbags und weitere Sicherheitseinrichtungen die Insassen immer besser. Sie bringen aber gleichzeitig auch Herausforderungen, zum Beispiel für die Feuerwehr.“ Im Interesse der schnellen Rettung ist es wichtig für die Retter zu wissen, wo sie welches Rettungsgerät optimal einsetzen können – ohne zum Beispiel mit Seiten- oder Kopf-Airbags in Konflikt zu kommen.

Deshalb haben die Fahrzeughersteller gemeinsam mit Feuerwehren und Notfallmedizinern das Schema für die fahrzeugspezifischen Informationskarten entwickelt. Praktisch alle Autohersteller bieten mittlerweile die standardisierten Rettungsdatenblätter an. Links zum Download gibt es auf der Internetseite www.dekra.de/rettungskarte. Dort kann auch der Hinweisaufkleber bestellt werden.

Die Dekra-Experten empfehlen, die Rettungskarte farbig ausgedruckt an der Fahrer-Sonnenblende mitzuführen. Der Aufkleber sollte in der Ecke der Windschutzscheibe auf der Fahrerseite oben oder unten angebracht werden.
Dekra