Bewährtes Konzept aufs Zweirad übertragen
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Viele Zweiräder bewegen sich in völlig anderen Preisregionen als der Drahtesel früherer Jahrzehnte. So kostete ein Durchschnitts-Pedelec im Jahr 2023 laut Zweirad-Industrie-Verband schon 2.950 Euro. „Kommt es zu einem Schaden, geht es gleich um eine Menge Geld. Dies hat bei uns immer häufiger zu Nachfragen nach fundierten Schadengutachten auch am Fahrrad geführt. Mithilfe unserer qualifizierten Techniker und Ingenieure konnten wir das beim Pkw bewährte Konzept bundesweit aufs Fahrrad übertragen“, berichtet der Schadenexperte.
„Gerade bei hochpreisigen Bikes finden wir oft komplexe Schadenbilder, die mit bloßem Auge und ohne Sachverstand schwer zu bewerten sind“, erklärt Ott. „Beispiel Carbon-Rahmen. Je nach Unfallkonstellation können versteckte Risse entstehen, die nur mit technischen Verfahren aufzuspüren sind, die aber den Unterschied zwischen einer halbwegs kostengünstigen Reparatur und einem Totalschaden ausmachen können.“ Das Werkstofflabor der Organisation setzt bei solchen Analysen auf modernste Verfahren, wie etwa Thermographie, Röntgen oder Computertomographie.
Wie beim Auto enthält ein Schadengutachten für ein Fahrrad neben einer ausführlichen Schadenbeschreibung und Fotos auch Angaben zur Plausibilität, zu Vorschäden und zum Fahrradzustand, allgemein. Auch Faktoren wie Fahrzeugalter, Laufleistung, Sonderzubehör fließen in das Gutachten ein. Bei Bedarf gibt es noch Hinweise zum Reparaturweg. So sind bei mechanischen Beschädigungen am Tretlager zum Beispiel die Richtlinien des Herstellers zu beachten. Da ein Großteil der Sensorik in diesem Bereich liegt, sind sonst Folgeschäden nicht auszuschließen.
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