Schadengutachten für hochwertige Fahrräder und Pedelecs

Bewährtes Konzept aufs Zweirad übertragen

Foto: Dekra.
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Unfallschaden am Pedelec – wie geht es jetzt weiter? Beim Auto ist es eine klare Sache: Ein neutraler Sachverständiger nimmt den Schaden auf und erstellt ein Schadengutachten, mit dessen Hilfe die Versicherung den Schaden reguliert. Bei Fahrrädern funktioniert das bewährte Konzept mittlerweile genauso. „Der Boom der vergangenen Jahre hat den Fahrradmarkt völlig umgekrempelt. Es rollen immer mehr höherpreisige Zweiräder über die Straßen. Von Pedelec und Lastenrad über ambitionierte Hobbyrennräder und Mountainbikes bis hin zur innovativen Profimaschine aus hochwertigen Materialien ist alles vertreten“, sagt Marcel Ott, Leiter Schadengutachten bei der Sachverständigen-Organisation DEKRA.

Viele Zweiräder bewegen sich in völlig anderen Preisregionen als der Drahtesel früherer Jahrzehnte. So kostete ein Durchschnitts-Pedelec im Jahr 2023 laut Zweirad-Industrie-Verband schon 2.950 Euro. „Kommt es zu einem Schaden, geht es gleich um eine Menge Geld. Dies hat bei uns immer häufiger zu Nachfragen nach fundierten Schadengutachten auch am Fahrrad geführt. Mithilfe unserer qualifizierten Techniker und Ingenieure konnten wir das beim Pkw bewährte Konzept bundesweit aufs Fahrrad übertragen“, berichtet der Schadenexperte.

„Gerade bei hochpreisigen Bikes finden wir oft komplexe Schadenbilder, die mit bloßem Auge und ohne Sachverstand schwer zu bewerten sind“, erklärt Ott. „Beispiel Carbon-Rahmen. Je nach Unfallkonstellation können versteckte Risse entstehen, die nur mit technischen Verfahren aufzuspüren sind, die aber den Unterschied zwischen einer halbwegs kostengünstigen Reparatur und einem Totalschaden ausmachen können.“ Das Werkstofflabor der Organisation setzt bei solchen Analysen auf modernste Verfahren, wie etwa Thermographie, Röntgen oder Computertomographie.

Wie beim Auto enthält ein Schadengutachten für ein Fahrrad neben einer ausführlichen Schadenbeschreibung und Fotos auch Angaben zur Plausibilität, zu Vorschäden und zum Fahrradzustand, allgemein. Auch Faktoren wie Fahrzeugalter, Laufleistung, Sonderzubehör fließen in das Gutachten ein. Bei Bedarf gibt es noch Hinweise zum Reparaturweg. So sind bei mechanischen Beschädigungen am Tretlager zum Beispiel die Richtlinien des Herstellers zu beachten. Da ein Großteil der Sensorik in diesem Bereich liegt, sind sonst Folgeschäden nicht auszuschließen.
DEKRA Info

 


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