Sicherer Schulstart: Tipps für Erstklässler

  • Einüben des Schulweges ist wichtig
  • Zu Fuß in die nahe Grundschule
  • Erwachsene Verkehrsteilnehmer sollen Rücksicht nehmen

Schulkinder sind gut sichtbar sicherer unterwegs. Foto: ADAC.
Mit dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen beginnt ab nächster Woche der schulische Normalbetrieb. Die anderen Bundesländer folgen bis Mitte September, mit Baden-Württemberg und Bayern zum Schluss. Für Erstklässler beginnt dann ein aufregender neuer Lebensabschnitt. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) gibt Tipps, wie der tägliche Weg zur Schule für Kinder und Eltern sicher bewältigt werden kann.

Kinder haben eine andere Wahrnehmung ihrer Umgebung als Erwachsene. Sie lassen sich schneller ablenken und sind kaum in der Lage Gefahren, auch wegen der geringen Körpergröße, vorausschauend zu begegnen. Dazu kommt, dass Erfahrungen im Straßenverkehr nicht vorhanden sind. Die Unfallstatistiken weisen in den letzten Jahren zum Glück niedrige Unfallzahlen von Kindern im Straßenverkehr nach. Da es aber immer noch schwere Unfälle gibt, sind alle erwachsenen Verkehrsteilnehmer beständig aufgerufen, auf Kinder im Straßenverkehr besonders Rücksicht zu nehmen.

Der AvD empfiehlt Eltern wie auch anderen Bezugspersonen, in den ersten Monaten die Kinder auf dem Schulweg zu begleiten. Der AvD spricht sich dafür aus, Kinder den Weg zur Grundschule – in Begleitung oder später ohne – zu Fuß zurücklegen zu lassen. Die täglichen Routen sollten dabei bewusst eingeübt werden, damit sich sicheres Verhalten ausbilden kann. Schon bevor der erste Schultag ansteht, können den Kleinen beim Gehen die möglichen Gefahrstellen, die an verschiedenen Punkten existieren gezeigt und mit ihnen besprochen werden. Das Überqueren von Straßen und Kreuzungen sollte dabei ein Schwerpunkt eines solchen „Programms“ sein.

Die Grundschulen befinden sich meist im Wohnumfeld der Schüler. Der Orientierungssinn bildet sich so besser aus, im gemeinsamen Laufen werden die Kompetenzen bei der Teilnahme am Straßenverkehr gestärkt. Gleichzeitig wird dem Bewegungsdrang Rechnung getragen. Wichtig für Eltern ist, sich ausreichend Zeit zu nehmen. Hektik verhindert den Lernerfolg. Eingeübt werden sollte nicht immer der direkteste Weg, sondern der sicherste. Stark befahrene Hauptstraßen lassen sich vielleicht auch durch Nebenstraßen umgehen. Immer zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass sechs- oder siebenjährige Erstklässler nicht über parkende Autos oder andere Hindernisse hinwegsehen und auch nicht gesehen werden können.

Nach einer Eingewöhnungszeit können Eltern in Absprache mit der Schule überlegen, ob in gemeinsamen Schülergruppen oder sogar allein der Weg bewältigt werden kann. Für von Schule und Eltern organisierte gemeinsam zu Fuß zurückgelegte Schulwege hat sich der Begriff „Laufbus“ eingebürgert. Damit wird auch die vielfach zu beobachtende „Rushhour“ vor der Schule eingegrenzt, wenn Eltern mit dem Auto nahezu alle gleichzeitig den Nachwuchs am Tor absetzen wollen.

Wer sein Kind allein mit dem Fahrrad zur Schule schicken möchte, muss bedenken, dass erst im Alter von rund neun Jahren die motorischen Fähigkeiten für das Radfahren voll ausgeprägt sind. Das bedeutet, nicht vor dem vierten oder fünften Schuljahr. Dem sollte immer die Radfahrausbildung mit bestandenem Fahrradführerschein vorausgehen! Nur dann ist die Handhabung des Fahrrades sicher für die Schüler.

Gemäß der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) müssen Kinder bis zum achten Lebensjahr mit dem Rad den Gehweg nutzen; Eltern dürfen dann auf dem Gehweg mitradeln. Bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr darf ein Kind noch auf dem Gehweg fahren. Begleitende Erwachsene sind dann auf die Straße verwiesen, sofern kein Fahrradweg vorhanden ist.

AvD-Tipp: Ein gutsitzender Fahrradhelm gehört in jedem Fall zur Basisausstattung von Kindern und Erwachsenen, auch ohne Helmpflicht wegen der Vorbildfunktion. Zusätzlich auf helle Kleidung achten, das Fahrrad sollte mit zusätzlichen Reflektoren ausgestattet sein, schon wegen des nahenden Herbstes.

AvD – Die Mobilitätsexperten seit nahezu 125 Jahren
Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Am 11. Juli 1926 veranstaltete der AvD auf der AVUS in Berlin den 1. Großen Preis von Deutschland, für dessen Austragung er bis heute über 75-mal als sportlicher Ausrichter verantwortlich war. Seit der Saison 2021 setzt der AvD im Opel e-Rally Cup mit dem AvD Young Talent Team ein eigenes Wettbewerbsauto ein. In den Jahren 2021 und 2022 fungierte der AvD zudem als sportlicher Ausrichter und Sportorganisator der DTM. Seit dem Frühjahr 2023 unterstützt der AvD als Partner die Austragung der Nürburgring Langstrecken Serie (NLS). Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen 24/7-Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings sowie attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich, wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.
Automobilclub von Deutschland e. V.
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