TÜV Rheinland: Mängelquote von Pkw in NRW sinkt gegen den Trend minimal auf 23,2 Prozent

  • Häufigste Mängel: Beleuchtung, Ölverlust, Bremsen, Auspuff und Achsen
  • Nur 76,7 Prozent der Autos in NRW erhalten die Prüfplakette sofort
  • Mängelquote in NRW verharrt auf hohem Niveau

AutoBild TÜV-Report 2024
In Nordrhein-Westfalen haben in diesem Jahr 76,7 Prozent der Fahrzeuge die Hauptuntersuchung (HU) bei TÜV Rheinland auf Anhieb geschafft. Das heißt umgekehrt: Im Jahr 2023 haben 23,2 Prozent der Fahrzeuge beim ersten Anlauf zur HU aufgrund erheblicher Mängel keine Plakette erhalten. Das geht aus der aktuellen Analyse der Daten von TÜV Rheinland heran alle Servicestationen in Nordrhein-Westfalen hervor. „Die Mängelquote ist eine Kennziffer für Verkehrssicherheit“, sagt Steffen Mißbach, technischer Leiter der Prüfstellen bei TÜV Rheinland. „Die Mängelquote in NRW liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Dass die Quote minimal gesunken ist, wird von uns jedoch nicht als Trendwende zu mehr Verkehrssicherheit der Fahrzeuge in NRW gedeutet.“

Zahlen im Detail: bundesweite Mängelquote steigt
Bundesweit stieg die Quote erheblicher Mängel von 20,2 Prozent im letzten Jahr auf 20,5 Prozent im Jahr 2023 an. Die HU-Plakette erhalten Fahrzeuge, die entweder mängelfrei sind oder nur geringe technische Mängel aufweisen. Über alles waren 68,3 Prozent der Pkw in Deutschland bei der HU mängelfrei, weitere 11,2 Prozent der Fahrzeuge wiesen geringe Mängel auf.

Die Sachverständigen der verschiedenen TÜV-Unternehmen werteten für die Mängelstatistik 2023 die Hauptuntersuchungen von 10,2 Millionen Fahrzeugen aus. Die zuverlässigsten zwei- und dreijährigen Fahrzeuge ihrer Klasse sind in diesem Jahr: Opel Karl (Mini-Klasse), Peugeot 208 (Kleinwagen), VW e-Golf (Kompaktklasse), Mercedes C-Klasse (Mittelklasse), VW Golf Sportsvan (Vans; Gesamtsieger) sowie Audi Q2 (SUV).

Schon junge Pkw mit deutlich unterschiedlicher Mängelquote
Der AutoBild TÜV-Report 2024 beschreibt detailliert Stärken und Schwächen von 221 beliebten Gebrauchtwagentypen. Ein Blick in die Mängelstatistik lohnt sich nicht nur für Käufer und Verkäufer von Gebrauchtwagen, sondern auch vor dem Kauf eines Neuwagens.
Unverändert breit ist die Streuung der Mängelquoten in den verschiedenen Fahrzeug- und Altersklassen. Die Spanne der Quote an erheblichen Mängeln reicht bei bis zu drei Jahre alten Fahrzeugen von 2,0 bis 14,7 Prozent. Den letzten Platz in dieser Altersklasse belegt mit weitem Abstand zum Vorletzten der Tesla 3.

Mit jeder Altersklasse nimmt die Streuung der Mängelrate zwischen dem besten und dem schlechtesten Pkw zu: Bei Fahrzeugen bis fünf Jahre reicht die Spanne von 4,2 bis 17,9 Prozent, bis sieben Jahre reicht sie von 6,5 bis 25,9 Prozent, bis neun Jahre von 10,5 bis 32,2 Prozent, bis elf Jahre von 12,3 bis 36,2 Prozent und bei den bis dreizehnjährigen reicht die Spanne von 15,0 bis 40,9 Prozent.

„Die hohe Mängelquote resultiert vor allem aus den Hauptuntersuchungen älterer Fahrzeuge. Mit zunehmendem Alter nehmen auch die technischen Mängel zu. Während der Fahrzeugwert sinkt, steigen hingegen die Kosten für Wartung und Instandhaltung. Um Kosten zu sparen und die Ausgaben aufs Nötigste zu beschränken, nutzen Besitzer älterer Automobile die HU häufig als Fahrzeuginspektion und Bestandsaufnahme der Mängel“, erklärt Steffen Mißbach.

AutoBild TÜV Report 2024 im Handel erhältlich
Am häufigsten fanden die Sachverständigen bei der HU erneut Mängel an der Beleuchtung, an den Bremsen sowie Ölverlust, Mängel an Auspuff sowie Achsen, Rädern und Reifen. Dies geht auch aus dem AutoBild TÜV-Report 2024 hervor. Der populäre Ratgeber ist an allen Servicestationen von TÜV Rheinland und im Zeitschriftenhandel für 5,90 Euro erhältlich. www.tuv.com/autoreport

Durchschnittliche Quote erheblicher Mängel*:

TÜV-Report: Mängelstatistik 2023. Infografik: TÜV Rheinland.

*) Zusammenfassung erheblicher und gefährlicher Mängel

Über TÜV Rheinland
Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Das Unternehmen ist seit mehr als 150 Jahren tätig und zählt zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. TÜV Rheinland hat mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 50 Ländern und erzielt einen Jahresumsatz von rund 2,3 Milliarden Euro. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com
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